Was ist eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)? Definition und Häufigkeit
Bei einer Hyperthyreose produziert die Schilddrüse übermäßig viele Hormone. Diese im Halsbereich befindliche Drüse hat einen großen Einfluss auf die Körperfunktionen. Sie reguliert den Zellstoffwechsel und kontrolliert so die Muskelenergie und den Herzrhythmus.
Die Schilddrüsenüberfunktion tritt in den meisten Fällen bei Erwachsenen zwischen 40 und 60 Jahren auf. Sie ist seltener als die Schilddrüsenunterfunktion, die gegenteilige Dysfunktion.
Wie entsteht eine Schilddrüsenüberfunktion? Ursachen und Zusammenhang zu Morbus Basedow
Die Hauptursache der Schilddrüsenüberfunktion ist Morbus Basedow (in 80% der Fälle). Es handelt sich um eine Autoimmun-Erkrankung der Schilddrüse. Anormale Antikörper werden vom Immunsystem produziert und richten sich gegen die Zellen der Schilddrüse. Sie stimulieren eine permanente Freigabe von Schilddrüsenhormonen. Diese Antikörper können in seltenen Fällen auch eine Augen- oder Hautentzündung hervorrufen. Eine Schilddrüsenüberfunktion kann auch durch eine Schwangerschaft hervorgerufen werden und nach der Geburt wieder zu Normalwerten übergehen. In diesem Fall ist meist keine Behandlung notwendig.
Auf der Schilddrüse können Knoten entstehen, die meistens schmerzfrei und ohne negative Konsequenzen sind. Eine Art von Knoten jedoch, der giftige Knoten, kann zu einer Schilddrüsenüberfunktion führen.
Eine Schilddrüsenentzündung oder Thyreoditis kann über einen kurzen Zeitraum eine Hormonproduktion im Blut auslösen. Dies dauert im Allgemeinen nicht länger als ein paar Wochen. In manchen Fällen kann sie sich zu einer Hyperthyreose entwickeln.
Woran kann man eine Schilddrüsenüberfunktion erkennen? Symptome und Anzeichen der Hyperthyreose
Bei leichten Fällen von Schilddrüsenüberfunktion kann sie unbemerkt abklingen. Man kann jedoch mehrere charakteristische klinische Symptome ausmachen:
- Beschleunigung des Herzrhythmus
- Auftreten eines Kropfes am Hals
- nervliche Hyperaktivität, die zu Nervosität und Zittern der Finger führt
- Gewichtsabnahme trotz Zunahme des Appetits
- Kurzatmigkeit
- Schlafstörungen
- Menstruationsausfall
- Reizbarkeit
- häufiger Stuhlgang
Im Falle des Morbus Basedow kann man ebenfalls ein Hervortreten der Augen, sowie eine Rötung und Verdickung der Haut im Bereich des Schienbeins feststellen.
Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose): Behandlung und Ernährung um die Werte zu senken
Um die Diagnose einer Schilddrüsenüberfunktion zu bestätigen, wird in der Regel ein Bluttest, sowie eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Im Rahmen einer Autoimmun-Erkrankung (Basedow-Krankheit) werden anschliessend Thyreostatika wie Propylthiouracil oder Methimazol verschrieben. Sie dienen dazu, die Produktion der Schilddrüsenhormone im Blut zu hemmen, um zu einem normalen Wert zurückzukehren. Um eine Unterfunktion der Schilddrüse zu vermeiden, liefern sie auch künstliche Hormone.
Auch eine Behandlung mit radioaktivem Iod ermöglicht eine Rückkehr zum Normalzustand. Hierbei wird eine geringe Menge radioaktiven Iods injiziert. Dieses Iod wird von der Schilddrüse aufgenommen und zerstört hier einen Teil der Schilddrüsenzellen. Der Iodspiegel kann aber auch über die Ernährung angepasst werden, z.B. durch den Verzehr von bestimmten Fischarten und Iodsalz.
In den meisten Fällen reicht eine einzige Dosis für die Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion aus. Man sollte wachsam bleiben, da Rückfälle häufig vorkommen. Im Falle eines Wiederauftretens der Symptome muss die Einnahme von Medikamenten wieder aufgenommen werden. Wenn die Behandlung versagt, kann eine Entfernung der Schilddrüse vorgenommen werden.