Reye-Syndrom: Symptome, Ursachen, Behandlung

Das Reye-Syndrom ist eine seltene, in manchen Fällen tödliche Krankheit. Sie ist von einer Schädigung des Gehirns und der Leber infolge einer Virusinfektion gekennzeichnet. Es wurde ein Zusammenhang zwischen der Einnahme von Aspirin bei Kindern und dem Auftreten des Syndroms nachgewiesen.

Reye-Syndrom: Symptome, Ursachen, Behandlung
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Reye-Syndrom: Symptome, Ursachen, Behandlung

Was ist das Reye-Syndrom?

Das Reye-Syndrom ist eine seltene, schwerwiegende Erkrankung. Sie führt in vielen Fällen zu einer Schädigung des Gehirns und der Leber. Das Reye-Syndrom tritt meist infolge einer Grippe, nach einer Infektion der Atemwege oder nach Windpocken auf.

Das Reye-Syndrom betrifft vor allem Kinder und Jugendliche, manchmal Säuglinge und nur sehr selten Erwachsene. Meist tritt es im Winter in Erscheinung, wenn diese Viren und Arten von Infektionen besonders aktiv sind. In etwa einem Drittel der Fälle ist das Reye-Syndrom eine Folgeerkrankung von Windpocken.

Reye-Syndrom: Symptome

Die Symptome des Reye-Syndroms treten einige Tage nach dem Beginn einer Grippe oder einer Windpocken-Erkrankung auf. Die betroffene Person leidet dann an wiederholtem Erbrechen, aber dieses Anzeichen kann auch ein Symptom der ursprünglichen Vireninfektion sein.

In manchen Fällen wird das Reye-Syndrom von Erbrechen und Fieber sowie Störungen begleitet, die mit Fehlfunktionen des Gehirns zusammenhängen (starrer Blick, Apathie, Reizbarkeit, Müdigkeit). Wenn der Patient nicht schnell behandelt wird, können die Bewusstseinsstörungen bis hin zu Krämpfen und zum Koma führen.

Reye-Syndrom: Ursachen

Forschungen haben nahegelegt, dass die Gabe von Aspirin bei Kindern mit einer Virusinfektion das Auftreten des Reye-Syndroms begünstigen. Eine amerikanische Studie hat in den 1980er Jahren gezeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen der Einname von Aspirin während einer Virenerkrankung und dem Auftreten des Reye-Syndroms gibt. Eine französische Folgestudie im Jahr 1995 kam zu demselben Schluss. Das Auftreten des Reye-Syndroms infolge der Einnahme von Aspririn bleibt aber sehr selten (0,08 Fälle auf 100.000 Kinder).

In mehreren Ländern wie den USA, Kanada oder England empfehlen die Gesundheitsbehörden, Kindern mit Windpocken oder Grippe kein Aspirin zu verabreichen. In Frankreich wurde auf dem Beipackzettel von Aspirin vermerkt, dass es besser ist, die Gabe dieses Medikaments bei Kindern mit Windpocken oder grippalen Infekten zu vermeiden.

Reye-Syndrom: Diagnose und Behandlung

Die Diagnose des Reye-Syndroms wird auf der Grundlage von verschiedenen Symptomen gestellt, die beim Patienten oder bei Bluttests auftreten. Im Falle eines Reye-Syndroms zeigen die Bluttests erhöhte Werte für Alanin-Aminotransferase bei normalen Bilirubin-Werten. Die meisten Patienten mit Reye-Syndrom haben auch erhöhte Serumkonzentrationen von bestimmten Leberenzymen, z.B. ALT.

Wenn die Diagnose des Reye-Syndroms gestellt worden ist, muss das Kind so schnell wie möglich ins Krankenhaus gebracht und mit einem Tropf versorgt werden. Wenn die Krankheit früh diagnostiziert wird, bestehen sehr gute Chancen auf eine vollständige Heilung. Eine späte Diagnose stellt hingegen ein hohes Risiko dar.

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