Die Weltwirtschaft produziert so viel Plastik, dass es überall zu finden ist (sogar in die Arktis schaffen es ganze Plastikberge); auch in in unseren Mägen.
Papageientaucher nehmen Plastik zu sich
Wenn Plastik in die Weltmeere gelangt (Forschende arbeiten fleißig an einer Lösung, es auf natürliche Weise zu beseitigen), verschwindet es nie ganz (auch in Muttermilch lässt es sich nachweisen). Es wird in viele Teile aufgespalten, bis es zu Mikroplastik wird, das von Fischen und Vögeln und schließlich von uns aufgenommen wird. Das kommt zurück, wenn man an der Spitze der Nahrungskette steht.
Laut einer aktuellen Studie haben sich Vögel, die an vorderster Front der Plastikverschmutzung stehen, eine Krankheit zugezogen, die auf dieses Material reagiert: die Plasticosis. Diese Krankheit betrifft ausschließlich Blassfußtaucher auf der Lord-Howe-Insel in Australien. Sie wird ausgelöst, wenn diese beim Angeln nach Nahrung für ihren Wurf von Jungvögeln Plastikteile im Vorbeigehen verschlucken.
Eine Entzündung des Verdauungstraktes
Wenn Vögel Mikroplastik (kleiner als fünf Millimeter) aufnehmen, infizieren sie ihre Jungvögel, die daraufhin eine Entzündung des Verdauungstraktes erleiden. Die Biolog:innen sind sich sicher, dass es sich hierbei um den ersten Fall von Fibrose (Bildung von Narbengewebe) handelt, die durch Plastik bei Wildtieren verursacht wurde.
Die Entzündung führt dazu, dass das Gewebe der Vögel bei der Heilung kleiner Plastikrisse deformiert wird und sie anfälliger für zukünftige Infektionen sind.
"Innerlich geht es ihnen nicht gut"
Dr. Alex Bond, Mitglied des Natural History Museum und Co-Autor der Studie, erklärt, dass "diese Vögel äußerlich gesund aussehen mögen, aber innerlich geht es ihnen nicht gut".
"Dies ist das erste Mal, dass sich eine Studie mit dem Magengewebe von Vögeln befasst und zeigt, dass der Verzehr von Plastik schwere Schäden im Verdauungssystem verursachen kann", fügt der Forscher hinzu.
Die neu entdeckte Krankheit wurde zwar nur bei einer einzigen Vogelart gefunden, aber die Wissenschaftler:innen gehen davon aus, dass Papageientaucher wahrscheinlich nicht die einzigen Betroffenen sind. Laut dem Ministerium für den ökologischen Wandel gibt es schätzungsweise 75 bis 199 Millionen Tonnen Plastik in den Ozeanen und 24,4 Billionen Mikroplastikpartikel an der Oberfläche.
Verwendete Quelle:
Twitter: National History Museum
Aus dem Französischen übersetzt von Gentside Frankreich