Pestinfektion in den USA - Kehrt der Schwarze Tod auch nach Europa zurück?

Wir kennen die furchterregenden Bilder von mittelalterlichen Ärzt:innen mit schwarzen Gewändern und den seltsamen Schnabelmasken. In der erste Welle im 14. Jahrhundert hat die Pest Millionen von Menschen in Europa das Leben gekostet. Das war Schätzungen nach mindestens ein Drittel der damaligen Bevölkerung. Kehrt die Beulenpest nun zurück?

Pest, Ansteckungsgefahr, Europa, USA
© DBenitostock@Getty Images
Pest, Ansteckungsgefahr, Europa, USA

Attische Seuche, Antoninische Pest, Pocken, Cholera, diverse Grippewellen bis hin zu Corona - Krankheitsausbrüche sind seit jeher ein Teil der Menschheitsgeschichte. Doch eine wütete ganz besonders schlimm: Der "Schwarze Tod".

Die Pest in der Vergangenheit

Laut Merkur trat die Pest (aus dem Italienischen: pestits = Seuche) zum ersten Mal in Zentralasien auf und gelangte unter anderem über die Seidenstraße nach Europa. Von 1346 bis 1353 starben wohl zirka 25 Millionen Menschen in Europa an der schrecklichen Krankheit, wie Der Standard berichtete. Die WHO geht sogar von noch mehr aus!

Die Pest wird durch das Bakterium Yersinia pestis ausgelöst, das sich in Nagetieren wie Ratten oder Eichhörnchen ausbreitet. Diese Nagetiere können dann Flöhe infizieren, die wiederum uns Menschen befallen.

Dadurch, dass die Seuche hoch ansteckend ist, kann sie sich schnell ausbreiten. Die Aufklärungsseite gesund.bund definiert drei Arten der Pest: Beulenpest (häufigste Form), Lungenpest und Pestsepsis.

Die Pest heute

Wer angenommen hat, dass diese mittelalterliche Infektionskrankheit vollständig der Vergangenheit angehört, hat sich aber getäuscht.

In Colorado, USA, wurde nun tatsächlich ein Fall von Beulenpest registriert. Genauere Informationen über Alter und Geschlecht der infizierten Person sowie über den Ansteckungsherd sind nicht öffentlich, wie Bild meldete. Angenommen wird jedoch, dass das Pestbakterium durch einen Flohbiss übertragen wurde.

Bereits im Mai hatte die Gesundheitsbehörde von Colorado vor infizierten Eichhörnchen gewarnt. Hier in Europa gibt es laut gesund.bund keine Ansteckungsgefahr, da das Bakterium vor allem im ländlichen Raum der Tropen und Subtropen vorkommt.

So könnt ihr euch schützen

Da der Überträger der Pest Flöhe sind, ist es wichtig, sich vor Flohbissen zu schützen. Wer nun durch die Natur in Colorado wandert, sollte sich also auf jeden Fall mit Insektenschutzmittel einsprühen, um die Tierchen fernzuhalten.

Darüber hinaus ist es ratsam, sich von Nagetieren fernzuhalten und natürlich den Kontakt mit infizierten Personen zu meiden, schrieb Der Standard. Liegt trotzdem eine Infektion vor, ist schnelles Handeln extrem wichtig, denn die Pest endet bei 50 bis 60 Prozent der Infizierten tödlich. Eine sofortige Behandlung mit geeigneten Antibiotika innerhalb der ersten 24 Stunden ist unbedingt erforderlich.

Kommt die Pest nun wieder nach Europa?

Der letzte Pestausbruch in Europa ereignete sich während des Zweiten Weltkriegs; seither wurden keine Fälle mehr registriert.

Laut der WHO tritt die Pest kontinuierlich in Ländern wie der Demokratischen Republik Kongo, Madagaskar und Peru auf. Generell wurden Fälle in den USA, Asien und Südamerika gemeldet, wobei die meisten in Afrika vorkommen.

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Verwendete Quellen:

Merkur: Von Pest bis Cholera und Corona: Das waren die schlimmsten Pandemien

WHO: Plague

gesund.bund: Beulenpest

Der Standard: In den USA wurde ein Pestfall gemeldet. Müssen wir uns Sorgen machen?

Bild: Erste Fälle in den USA: Die Rückkehr der Beulenpest

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