Patientin verstirbt nach Transplantation einer Corona-infizierten Lunge

Es ist das erste Mal, dass in den Vereinigten Staaten ein solcher Vorgang beobachtet wird. Nach dem Erhalt einer mit dem Coronavirus infizierten Lunge ist eine Frau nach ihrer Organtransplantation verstorben.

Lungentransplantation
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Lungentransplantation

Eine Frau aus Michigan (USA) ist kurze Zeit nach ihrer Corona-Infektion verstorben. Dieser Todesfall geht jedoch auf einen verblüffenden Vorgang zurück. Die Frau soll nämlich im letzten Herbst während ihrer Lungentransplantation infiziert worden sein. Diese merkwürdige Geschichte ist vor kurzem von denjenigen Ärzten erzählt worden, die sich damals um diese Patientin gekümmert haben.

Der erste amerikanische Fall einer Übertragung von Organspender zu Organempfänger

Die Chirurgen erklären in diesem Zusammenhang, dass bei der Patientin eine Transplantation beider Lungenflügel durchgeführt worden ist. Die Spenderin der Lungen war an einer schweren Hirnverletzung während eines Autounfalls verstorben.

Um in den Zeiten der Pandemie kein Risiko einzugehen, ist auf der Grundlage von Proben aus Nase und Hals des Unfallopfers ein Corona-Test durchgeführt worden, mit negativem Ergebnis.

Die Organempfängerin ist aber dennoch infiziert worden. Drei Tage nach der Operation weist sie verschiedene Symptome auf: Fieber, Abfall des Blutdrucks, Atemprobleme...

Ihr Gesundheitszustand hat sich dann Schritt für Schritt verschlechtert. 61 Tage nach der Operation ist die Patientin dann verstorben, trotz zahlreicher Behandlungsversuche, insbesondere auf der Basis von Remdesivir.

Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität von Michigan glauben, dass es sich hier um den ersten amerikanischen Fall einer Kontamination durch eine Organtransplantation handelt.

Anscheinend liegt hier jedoch ein recht vereinzelter Fall vor, sind doch die 40.000 weiteren Transplantationen, die 2020 in den USA durchgeführt worden sind, ohne derartige Zwischenfälle verlaufen.

Auch der Chirurg selbst hat sich infiziert

Dr. Daniel Kaul, der Leiter der Transplantationsabteilung für Infektionskrankheiten von Michigan Medicine und Mitautor einer Studie zu diesem Fall, verteidigt hier das Krankenhaus. In seinen von NBC News wiedergegebenen Äußerungen erklärt Kaul:

Wir hätten auf keinen Fall diese Lungen verwendet, wenn ein positiver Corona-Test vorgelegen hätte.

Die Ärzte haben dann weitere, seither sorgsam aufbewahrte Proben des Unfallopfers analysiert, die sich diesmal als corona-positiv erwiesen haben. Vier Tage nach der Operation ist auch der Chirurg, der mit den Lungen der Spenderin hantiert hat, positiv getestet worden.

Der Gentest zeigt deutlich, dass sich der Chirurg während der Transplantation angesteckt hat. Das alles beweist, dass eine Kontamination durch eine Transplantation möglich, aber sehr selten ist.

Weitere Untersuchungen werden durchgeführt werden müssen, um zu wissen, ob dies nur bei Lungentransplantationen vorkommen kann oder auch andere Organe das Virus übertragen können.

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