Der Gesundheitsökonom ist Gast in der Talkshow - und macht eine Ansage. Während die Wissenschaft seiner Ansicht nach in einigen Punkten versagt hat, gibt es auch ein Licht am Ende des Tunnels.
Fehlendes Vertrauen in die Wissenschaft
Neben Gästen wie Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier und der Medizin-Ethikerin Professor Alena Buyx sitzt auch der Gesundheitsexperte der Regierung in der Talkshow bei Maybrit Illner.
Sein Standpunkt zur Corona-Politik ist klar: Das Vertrauen der Bevölkerung zu den Wissenschaftlern ist der Schlüssel. In der ersten Welle sei das noch gewährleistet gewesen.
Bei Einbrechen der zweiten Pandemie-Welle habe sich diese Haltung allerdings verändert, aufgrund von „Wissenschaftler-Bashing“, wie Lauterbach es nennt.
Lauterbach kritisiert die Kollegen
War doch die Bilanz der Sterbefälle zu Beginn der zweiten Welle noch stabil, so hat das Chaos wissenschaftlicher Informationen das Volk unvorsichtig gemacht, gibt der Mediziner zu verstehen:
Da kamen Wissenschaftler ohne Modelle, haben ‚Lockerungen’ gesagt, und darauf haben sich zu viele verlassen.
Worauf er besonderen Fokus legt, ist die Zahl der Kinder, die Long Covid-Symptome entwickeln, weil die Corona-Politik sie allein lässt. Sieben Prozent der Kinder seiendavon betroffen.
Sein Vorwurf richtet sich gegen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Vor der zweiten Welle haben sie zu wenig gewarnt, weswegen die Menschen sich "in einer falschen Sicherheit gewogen haben".
Seine Hoffnung
Was der SPD-Politiker für die Lösung hält, macht er ganz klar. Ende Mai rechnet er mit einer erreichten Impfquote von 40 Prozent, womit die Werte exponentiell fallen würden:
Deshalb habe ich eine ganz einfache Botschaft. Wir haben ein Jahr und vier Monate durchgehalten. Wollen wir nicht auch noch diese drei Wochen durchhalten, und dann den vollen Genuss haben?
Lauterbach scheut sich schon in der Vergangenheit nicht, unpopuläre Meinungen zu äußern. So unterstützt er vor wenigen Monaten einen harten Lockdown, den er für unumgänglich hält.
Auch den Impfstoff von AstraZeneca lässt sich der 58-Jährige verabreichen, obwohl die STIKO das umstrittene Vakzin bis gestern nur für Menschen empfiehlt, die älter als 60 Jahre sind.