Bei manchen Videospielen kann man Bonbons explodieren lassen... Andere helfen euch dabei, eine Krankheit aufzudecken oder zumindest die Abhängigkeit von Zucker etwas konkreter zu bekämpfen.
Das ist tatsächlich die Aufgabe eines neuen Videospiels, das von einem Team amerikanischer Wissenschaftler entwickelt worden ist: Es soll den Spielern dabei helfen, ihre Lust auf Zucker in den Griff zu bekommen.
Seit ein paar Jahren wird die These vertreten, dass Zucker auf das Gehirn dieselbe Wirkung hat wie eine echte Droge. Glukose ist zwar ein wichtiger Energielieferant für das Gehirn, aber ein zu starker Zuckerkonsum ist gefährlich für den Organismus und kann zu einer gewissen Abhängigkeit führen.
Das Krankheitsrisiko senken
Zuckerzusatz ist einer der Hauptverantwortlichen für zu viele Kalorien und geht mit vielen Risiken für die Gesundheit einher, zu denen auch Krebs gehört. Daher führt der Stopp der Zuckerzufuhr aus der Ernährung einer Person dazu, dass sie abnimmt und das Krankheitsrisiko gesenkt wird.
Dies betont Dr. Evan Forman, Hauptautor dieser Studie. Um Menschen zu helfen, die zuckersüchtig sind und ihren Konsum zu senken, haben die Forscher der Universität von Drexel sich nun ein neues Mittel einfallen lassen. Dr. Forman erklärt:
Spiele, bei denen das Gehirn oder kognitive Funktionen trainiert werden, sind bereits zuvor eingesetzt worden, um den Spielern dabei zu helfen, schlechte Angewohnheiten wie das Rauchen zu bekämpfen.
Warum also nicht das Ganze einmal für die Ernährung testen? Nach einer Sensibilisierung der Teilnehmer für die Risiken von zu viel Zuckerkonsum haben sie sich in diesem neuartigen Videospiel ausprobiert. Sechs bis acht Wochen lang haben die Spieler täglich ein paar Minuten mit diesem Spiel trainiert.
Eine sehr einfache Funktionsweise
Das Grundprinzip: Der Spieler muss so schnell wie möglich durch einen Supermarkt gehen und bei seinem Einkauf nur die Lebensmittel wählen, die gut für die Gesundheit sind. Für jedes "richtige" Nahrungsmittel bekommt der Spieler Punkte.
Diese Challenge ist normalerweise machbar und wird geübte Zocker wahrscheinlich nicht allzu sehr herausfordern. Aber sie scheint zu funktionieren: Laut den Wissenschaftlern haben manche Teilnehmer nach acht Wochen "Training" sogar bis zu 3,1 Prozent Fettmasse verloren.
Endlich ein "Candy Crush", das Sinn hat. So erläutert Dr. Forman, welchen Einfluss diese Art von Zocken und Videospiel auf unser Gehirn hat:
Das tägliche Training hat eine Rolle bei der Fähigkeit einer Person, sich an eine Ernährung ohne Zusatzzucker zu halten. Es scheint den Teil des Gehirns zu stärken, der darüber entscheidet, ob man auf eine Lust auf Zucker reagiert oder nicht.