Kommen zu den üblichen Langzeitfolgen einer Corona-Erkrankung jetzt weitere Symptome hinzu? Bisher klagten Betroffene in den meisten Fällen über Atemnot, Müdigkeit und Geschmacksverlust. Mediziner warnen, dass auch Probleme mit den Ohren eine weitreichende Folge der Infektion sein könnte.
Fast 15 Prozent der Covid-Patienten klagen über Ohrgeräusche
Fieber, Husten oder Durchfall – eine Covid-19-Erkrankung lässt sich in den meisten Fällen schon früh erkennen, wenn man auf die Symptome achtet. Zu der Liste sollte auch ein plötzlich auftretender Tinnitus dazugezählt werden.
Dieser hat bei einem 45-jährigen Mann aus Großbritannien mit Corona-Infektion zum plötzlichen und kompletten Hörverlust geführt. Da die Ärzte bei ihm keine anderen Auslöser dafür finden konnten, schließen sie auf SARS-CoV-2 als Ursprung.
Eine im International Journal of Audiology veröffentlichte Metastudie zeigt, dass 14,8 Prozent der Covid-19-Patienten von neu aufgetretenen Ohrgeräuschen oder einen schlimmer gewordenen Tinnitus berichteten, nachdem sie das Krankenhaus verlassen hatten. Bei immerhin 7,6 Prozent führte das zu einem länger anhaltenden Hörverlust.
Erhöhtes Stresslevel als Grund für Tinnitus?
Die Forscher gehen deswegen davon aus, dass eine Corona-Erkrankung durchaus Auslöser für Beeinträchtigungen der Ohren und des Hörsystems sein kann. Bestätigende Untersuchungen dazu kommen von einem internationalen Forscherteam sowie aus Deutschland.
Erstere konnten feststellen, dass 40 Prozent der untersuchten Tinnituspatienten angaben, ihr Leiden habe sich seit einer Corona-Infektion verschlimmert. Forscher des Tinnituszentrums der Universität Regensburg glauben, dass vor allem das erhöhte Stresslevel bei einer Erkrankung dazu führt, dass ein Tinnitus ausgelöst oder verstärkt wird.