Für die meisten Menschen dürfte die Diagnose Krebs der absolute Supergau sein. Allein in Deutschland erkranken jährlich etwa 500.000 Menschen. Eine Krebsart, von der besonders Männer betroffen sind, ist dabei Prostatakrebs - eine krankhaftes Anschwellen der sogenannten Vorsteherdrüse, die vornehmlich im Alter auftritt, wie das Onko Internetportal der Deutschen Krebsgesellschaft informiert.
Wie bei den meisten Krankheiten hat jedoch die jeweilige Lebens- und Ernährungsweise sowie auch andere derartige Faktoren Auswirkungen darauf, ob eine Krebserkrankung auftritt und wenn ja, in welchem Maß sie das Leben des oder der Betroffenen einschränkt.
Gesteigertes Krebsrisiko durch Nitrat im Trinkwasser
Ein weiterer Faktor kann allerdings auch unser Trinkwasser sein, wie eine Studie von Mediziner:innen des Barcelona Institute for Global Health jetzt herausgefunden hat. Über die Ergebnisse berichten unter anderem Fitbook und die Frankfurter Rundschau. Demnach kann die Aufnahme von Nitrat durch das Leitungswasser je nach Menge das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, steigern.
Im Zuge dieser Studie sind über einen längeren Zeitraum die Daten von an Prostatakrebs erkrankten Personen mit denen von gesunden Menschen verglichen und unter Berücksichtigung der jeweiligen Wohnorte und des Wasserkonsums analysiert worden. Die Untersuchung hat ergeben, dass das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, bei Proband:innen, die in ihrem Leben täglich schätzungsweise mehr als 14 Milligramm Nitrat über das Trinkwasser aufgenommen haben, 1,6-mal höher war.
Grundwasser-Belastung durch stickstoffhaltige Düngemittel
Die Nitrat-Belastung unseres Trinkwassers rührt hauptsächlich von etwaigen Rückständen im Grundwasser her. Dorthin gelangen sie durch den Einsatz von meist stickstoffhaltigen Düngemitteln in der Landwirtschaft, wie zum Beispiel Gülle. Was davon übrigbleibt und letzten Endes über das Grundwasser später in unser Trinkwasser gelangt, sind die Anteile, die die Pflanzen nicht verbrauchen und der Boden nicht filtern kann. So erklärt es das Umweltbundesamt.
Doch auch, wenn die Wasserversorger durch das Mischen von belastetem mit unbelastetem Wasser sicherstellen, dass der Großteil des Trinkwassers in Deutschland eine maximale Nitrat-Belastung von 50 Milligramm pro Liter nicht überschreitet, erfüllen etwa 18 Prozent des Leitungswassers in Deutschland diese Anforderung nicht. Allerdings betonen die Mediziner:innen auch, dass nicht allein die Aufnahme von zu viel Nitrat Prostatakrebs begünstigt. Eine bewusste Lebensweise sei ebenso wichtig.
Verwendete Quellen:
Fitbook: "Beunruhigend: Studie zeigt möglichen Zusammenhang zwischen Leitungswasser und Prostatakrebs"
Umweltbundesamt: "Fakten zur Nitratbelastung in Grund- und Trinkwasser"
Onko Internetportal - Deutsche Krebsgesellschaft: "Prostatakrebs, Krebs der Vorsteherdrüse"
Frankfurter Rundschau: "Prostatakrebs und Leitungswasser – Studie bringt besorgniserregende Ergebnisse ans Licht"