Auch bei uns ist die Delta-Mutante jetzt auf dem Vormarsch. Und leider scheint sie den Antikörpern von Erstgeimpften und ungeimpften Genesenen noch recht gut zu entkommen. Das legen die Ergebnisse einer neuen Studie nahe.
Delta auf dem Vormarsch
Zunächst in Indien entdeckt, ist die Delta-Variante mittlerweile auch in vielen weiteren Ländern unterwegs. Und bereitet damit große Sorgen, da sie als weitaus ansteckender als die bisherigen Varianten gilt. Laut dem RKI ist sie nun auch hierzulande vorherrschend. Und ihr Anteil nimmt weiter zu. So verdoppelte sich dieser im Laufe der letzten Woche von 37 auf 59 Prozent.
Nun liegt eine neue Studie vor, die den Ernst der Lage noch einmal verdeutlicht. Demnach sollen die zugelassenen Impfstoffe zwar auch gegen die Delta-Variante schützen, dies jedoch erst nach dem zweiten Pikser. Die Studie, dessen Ergebnisse vergangene Woche in der Zeitschrift Nature veröffentlicht wurden, fand heraus, dass man einen vollständigen Impfschutz benötigt, um gegen die Delta-Variante gewappnet zu sein.
Nur der 2. Piekser schützt
In den Laborversuchen des Forschungsteams um Olivier Schwartz des Pariser Instituts Pasteur waren die nach einer Impfung mit Biontech/Pfizer und AstraZeneca gebildeten Antikörper in den meisten Fällen nicht in der Lage, eine effiziente Reaktion gegen Delta hervorzurufen. Diese wurde bei 95 Prozent der Probanden erst nach der Zweitimpfung ausgelöst. Nur bei 10 Prozent genügte eine Dosis des Vakzins.
Auch bei den teilnehmenden Genesenen ohne Impfung waren die Antikörper im Blut im Vergleich zur Alpha-Variante nicht so gut in der Lage, an Delta zu binden. Im Vergleich wurden auch Proben von bereits Geimpften untersucht. Die Ergebnisse deuteten stark darauf hin, dass die Vakzine auch Genesene besser gegen Delta und eine Vielzahl anderer zirkulierender Varianten schützt.