Es scheint, als ob die wohlbekannten Symptome einer Corona-Erkrankung, wie Geschmacks- und Geruchsverlust, Müdigkeit oder Atembeschwerden, jetzt mit weniger vertrauten und rätselhaften Symptomen einhergehen.
Handflächen und Fußsohlen betroffen
Mehr als ein Jahr nach dem weltweiten Auftritt der Erkrankung wissen wir über einige Aspekte des Coronavirus tatsächlich noch sehr wenig. Hierzu gehört auch das Auftreten von Flecken an den Händen oder Füßen bestimmter erkrankter Personen.
Eine am 26. Januar 2021 vorstellte und im British Journal of Dermatology publizierte Studie beschreibt diese Beobachtungen eingehend. Die Wissenschaftler haben in einem spanischen Krankenhaus 666 Patienten beobachtet, die an einer Corona-Erkrankung mit leichter oder mittlerer Lungenentzündung litten.
40% betroffen
Als deren häufigstes Symptom hat sich der Geschmacksverlust herausgestellt, eines der bekanntesten Zeichen einer Corona-Erkrankung. Aber 40 % der Patienten haben ebenfalls angegeben, mit Hautproblemen an ihren Handflächen oder Fußsohlen zu kämpfen: Brennen, Rötungen, Abschuppung, kleine Beulen oder wunde Stellen. Einer von zehn Patienten leidet auch unter Hautausschlag.
Vorausgehende Studien haben ebenfalls beobachtet, dass eine SARS-CoV-Infektion auch die Hände, die Füße und die Haut betreffen kann. Schon seit April 2020 weisen Hautärzte auf diese Entwicklung hin: Bei bestimmten Infizierten sind rote und angeschwollene Zehen sowie Hautausschläge beobachtet worden.
Auch die vom "Long Covid" Betroffenen, die also an Langzeitfolgen der Erkrankung leiden, haben auf Hautreaktionen hingewiesen. Diese sind vielleicht Zeichen für eine durch das Virus ausgelöste Infektion.
"Signalzeichen für eine Früherkennung der Erkrankung"
Diese neue Untersuchung berichtet übrigens von denselben Beobachtungen wie sie auch der Epidemiologe Tim Spector gemacht hat. Dieser hat vor kurzem auf ein bislang unbekanntes Symptom hingewiesen: Die sogenannte "Corona-Zunge".
So hat, unter den bereits erwähnten 666 Patienten, einer von vieren Veränderungen an seiner Zunge beobachtet (Schwellung, Wunden, helle Stellen, Brennen im Mund, usw.). Eine geschwollene oder unebene Zunge kann so vielleicht durchaus zu den Symptomen der Corona-Infektion zählen, deren Liste ohnehin von Tag zu Tag länger wird.
Untersuchungen laufen
Die Forscher müssen jetzt weiterführende Untersuchungen vornehmen, um festzustellen, in welchem genauen Stadium der Krankheit diese Symptome in der Regel auftreten. Dies kann vielleicht dann dazu führen, schneller erkennen zu können, wo und wann sich schlimmere Verläufe bzw. "Long Covid"-Erkrankungen ankündigen.
Wie die Spezialisten aus der dermatologischen Abteilung des Universitätskrankenhauses La Paz (Madrid, Spanien) schreiben, können Hautprobleme wie die "Corona-Zunge" jedenfalls "Signalzeichen für eine Früherkennung der Erkrankung" sein.