Für das gelb-grün-bräunliche Zeug in der Nase kennen wir viele Namen: Schnodder, Popel, Rotz. Wenn man korrekt bleiben will, handelt es sich um Nasensekret.
Man muss eingestehen, dass die kleinen, in gefühlt 50 verschiedenen Grüntönen existierenden Kügelchen, die manche gerne zuerst zwischen den Fingern kneten, bevor sie sie verspeisen, unter den Tisch kleben oder von sich schießen, nicht ohne Grund existieren. Und schon gleich gar nicht, um einen zu ärgern.
Zuerst war da unsere Nase. Unsere Nase ist ein unglaublich praktisches Organ, das sich damit abmüht, die Luft, die wir einatmen, zu reinigen, bevor sie in unsere Lungen gelangt, um nicht jeglichen Mist in unsere Lungen gelangen zu lassen. Bei dieser Aufgabe wird die Nase von den Härchen unterstützt, die als Schutz gegen Partikel dienen. Die Nase funktioniert also wie ein Filter.
Wir schlucken täglich ungefähr einen Liter Nasenschleim
Schauen wir uns den Nasenschleim genauer an: Nasenpopel sind nichts anderes als getrockneter Nasenschleim. Diese in deiner Nase allgegenwärtige Flüssigkeit, von der wir täglich fast einen Liter hinunterschlucken, ohne uns dessen bewusst zu sein, wird von der Nasenschleimhaut abgesondert, die die Nasenhöhlen bedeckt. Ihre Rolle besteht darin, Bakterien und Mikropartikel abzufangen, bevor diese sich in deinem Körper einnisten. Man kann sich das wie ein Fliegengitter vorstellen.
Das Nasensekret wird schnell zerstört oder ausgeschieden, aber einige Reste bleiben in verdichteter Form in den Nasenflügeln, wo sie trocknen. Und schon hast du Nasenpopel bereit zum Verzehr (auch wenn es zugegebenermaßenbesser wäre, sich zu schnäuzen).
Sie stärken das Immunsystem
Diejenigen, die beschämt heimlich doch ihre Nasenpopel verzehren, können beruhigt sein: Es ist nicht gesundheitsgefährdend. Im Gegenteil, Nasenpopel können sogar das Immunsystem stärken. Denn der Schleim, der viele Bakterien enthält, ist gleichzeitig auch voller Antikörper sowie antimikrobieller und entzündungshemmender Moleküle. Dabei handelt es sich um Moleküle, die, einmal vom Körper aufgenommen, das Immunsystem stärken, insbesondere bei kleinen Kindern.
Doch sollten sie trotzdem besser nicht im Mund landen, schließlich hängen an den Händen viele Bakterien. Ärzte warnen daher davor, die Fundstücke in der Nase zu verspeisen.