Was ist Narkolepsie? Definition und Häufigkeit der Schlafkrankheit
Die Narkolepsie ist eine chronische Schlafstörung. Ein Narkoleptiker weist eine übermäßige Schlafdauer sowie eine große Müdigkeit auf und kann plötzlich ungewollt einschlafen. Zu jedem Zeitpunkt kann eine Tagesschläfrigkeit auftreten: bei der Arbeit, in öffentlichen Transportmitteln oder auf der Straße.
Die Krankheit Narkolepsie betrifft etwa eine von 2800 Personen. Auch wenn sie keinerlei pathologische Beschwerden mit sich bringt, ist sie im alltäglichen Leben sehr anstrengend.
Wie wird bei Narkolepsie die Diagnose aufgestellt? Welche Symptome zeigen sich?
Die Symptome, die im Verlauf der Narkolepsie auftreten, haben alle mehr oder weniger mit Schlafanfällen zu tun. Diese treten meist auf, wenn die narkoleptische Person inaktiv ist oder sich langweilt (Warteschlange, U-Bahn). Sie können aber zu jeder Zeit auftreten, sogar während einer körperlichen oder geistigen Anstrengung. Der Schlaf kann zwischen einigen Minuten und mehreren Stunden andauern, wenn er nicht unterbrochen wird.
In den meisten Fällen erlebt ein Narkoleptiker auch eine Kataplexie. Es handelt sich hierbei um einen plötzlich auftretenden, kurzzeitigen Verlust des Muskeltonus, der ohne Bewusstseinsverlust auftritt und durch eine starke Emotion (Angst, Freude, Wut) ausgelöst wird.
Es wird auch eine Tendenz dazu beobachtet, mehrmals pro Nacht aufzuwachen und es können einige Sekunden vor dem Einschlafen oder kurz nach dem Aufwachsen eine Schlaflähmung sowie, in einigen Fällen, Halluzinationen auftreten.
Die Narkolepsie führt zu keinerlei Beschwerden, aber es besteht ein Unfallrisiko. Ein Schlafanfall kann beim Fahren eines Autos oder beim Bedienen einer Maschine auftreten.
Die Diagnostik der Narkolepsie umfasst einen Fragebogen zur Schläfrigkeit, sowie in extremen Fällen eine Analyse und ein Test im Schlaflabor.
Narkolepsie: Ursachen und Vererbbarkeit der Schlafsucht
Die Ursachen der Narkolepsie sind noch weitgehend unbekannt. Man vermutet, dass sie auf ein starkes Absinken der Orexinkonzentration zurückzuführen ist. Es handelt sich hierbei um einen Neurotransmetter im Gehirn, dessen Rolle es ist, den Wachheitszustand zu stimulieren. Ein Mangel führt also zu einer paradoxalen Müdigkeit, die zu jeder Tageszeit auftreten kann.
Narkolepsie könnte auch mit genetischen Faktoren, vorhergehenden Erkrankungen in der Familie, einer Exposition gegenüber toxischen Substanzen, Infektionen oder einem Hirntrauma in Verbindung stehen.
Behandlung der Narkolepsie: Therapie und Medikamente gegen die unheilbare Krankheit
Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es keine Möglichkeit einer Heilung von Narkolepsie, aber ihre Symptome können abgemildert werden. Die Behandlung zielt also darauf ab, die Unannehmlichkeiten im alltäglichen Leben zu begrenzen und zu verhindern, dass der Kranke sich in Gefahr begibt. Um das plötzliche Einschlafen am Tag zu reduzieren, können Modafinil und andere Medikamente zur Stimulation des Nervensystems wie zum Beispiel Amphetamine verschrieben werden. Wenn die Lust, am Tag zu schlafen weiterhin besteht, wird es empfohlen, mehrere kurze Nickerchen von 20 min Länge einzuplanen.
Gesunde Schlafgewohnheiten müssen ebenfalls eingeführt werden. Es wird daher empfohlen, sich jeden Abend zur gleichen Zeit hinzulegen, zu duschen oder ein Bad zu nehmen, bevor man zu Bett geht und Bildschirme, Koffein oder Tabak vor dem Schlafen zu vermeiden.