Immer noch scheinen nicht alle Folgen einer Covid-19-Erkrankung entdeckt worden zu sein. Neuesten Erkenntnissen zufolge soll sich eine Ansteckung auf die Intelligenz auswirken können, aber auch Einfluss auf unsere Alkoholverträglichkeit haben.
Auch die Genetik soll beim Kater eine Rolle spielen
Manche Menschen trinken gern ein Glas Rotwein zum Abendessen im Restaurant, für andere gehören Bier und Co. zum Feiern dazu. Eine neue Studie behauptet nun: Wer bereits eine Covid-19-Infektion hinter sich hat - und insbesondere Betroffene, die an Long Covid leiden - soll an stärkeren Katerfolgen leiden.
Ein Kater, auch als Alkoholintoxikation bekannt, entsteht durch den Abbau von Alkohol. Die Deutsche Welle dazu:
Alkohol wird in der Leber durch das Enzym Alkoholdehydrogenase abgebaut. Wenn Alkohol umgewandelt wird, entsteht Acetaldehyd: eine giftige Chemikalie, die der Körper abbauen muss, bevor sie ernsthafte Schäden verursacht. Studien haben gezeigt, dass die Kater-Symptome ihren Höhepunkt erreichen, wenn der gesamte Alkohol in Acetaldehyd umgewandelt worden.
Es gebe Studien zufolge auch genetische Anlagen, die darüber entscheiden, wie schlimm der Kater nach der Eskalation wirklich ausfällt. Eine neue Studie namens New Alcohol Sensitivity in Patients With Post-acute Sequelae of SARS-CoV-2 (PASC): A Case Series, die auf Cureus veröffentlicht wurde, legt nahe, dass eine Covid-19-Infektion Auswirkungen auf unsere Alkoholtoleranz haben kann. Angeblich seien die Kater-Symptome bei Betroffenen ausgeprägter, insbesondere bei Menschen, die mit Long Covid zu kämpfen haben.
Schwächere Blut-Hirn-Schranke möglicherweise schuld
Laut Independent haben Teilnehmende davon berichtet, dass "ein Glas Wein jetzt dazu führt, dass die betroffene Person sich nicht mehr bewegen könne", andere würden deutlich weniger Alkohol vertragen als noch vor der Ansteckung.
Wie die New York Post schreibt, könnte dies mit einer schwächeren Blut-Hirn-Schranke in Zusammenhang stehen:
Man kam zu dem Schluss, dass "nach einer COVID-Infektion bei Patienten mit [langem COVID] neu auftretende Alkoholreaktionen und -empfindlichkeit auftreten können" - möglicherweise, weil die Kombination aus dem Virus und der Entzündung im Körper die Blut-Hirn-Schranke schwächen könnte. Normalerweise kann die Schranke beim Alkoholkonsum absorbiert werden, sodass Stoffe, die normalerweise nicht ins Gehirn gelangen können, dorthin gelangen.
Bei der Studie ist jedoch zu beachten, dass es sich lediglich um Selbstauskünfte der Teilnehmenden handelt und es weiterer Stichproben bedarf, um zu sehen, wie aussagekräftig das Erlebte wirklich ist.
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Verwendete Quellen:
Deutsche Welle: Woher der Kater nach Alkohol kommt und was wirklich hilft
Cureus: New Alcohol Sensitivity in Patients With Post-acute Sequelae of SARS-CoV-2 (PASC): A Case Series
Independent: Scientists reveal reason why your hangover may be getting worse - and it’s not age
New York Post: Long COVID could be the reason for your bad hangovers: research