Es ist nicht einfach, mit Kindern über Corona zu sprechen - auch vielen Eltern bereitet das Virus Sorge. Seit etwa einem Jahr tritt insbesondere bei Kindern im Grundschulalter vermehrt die Entzündungskrankheit MIS-C ("Multisystem Inflammatory Syndrome in Children") auf. Fast alle registrierten Fällen waren vorher sicher oder wahrscheinlich mit Corona infiziert. Inwiefern man sich innerhalb der Familie ansteckt, erfahrt ihr hier.
Die Symptome kommen vielfältig und verspätet
Typische Symptome sind hohes Fieber, Ausschlag oder Bindehautentzündung. Auch Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfall können beobachtet werden.
In den meisten Fällen treten die damit verbundenen Beschwerden erst zwei bis sechs Wochen nach der ursprünglichen Corona-Erkrankung auf.
Behandlung durch Labortests und Steroide
Weisen Kinder nach einer Corona-Infektion mehrere dieser Symptome auf, ist es wichtig, sind Labortests die Lösung, um mögliche Entzündungen und Organschäden nachzuweisen.
Wird die Erkrankung festgestellt, empfiehlt das British Medical Journal eine Behandlung mit intravenösem Immunglobin und Steroiden die Entzündungsreaktionen reduzieren. In den meisten Fällen verläuft die Behandlung problemlos und die stationäre Behandlung übersteigt nicht die 12 Tage.
Die Ursachen sind mysteriös
Als Ursache von MIS-C wird eine Überreaktion des Immunsystems vermutet. Diese Erkrankung zeigt allerdings ähnliche Symptome wie das seit langem bekannte Kawasaki-Syndrom, wie hohes Fieber oder Hautausschlag. Was das "Kawasaki-Syndrom" auslöst, ist bis heute unbekannt.
Es ist auch nicht völlig erwiesen, ob die recht seltene Entzündungskrankheit MIS-C tatsächlich als Folge einer Corona-Infektion zu gelten hat, selbst wenn momentan Vieles dafür spricht.
Wir sollten wachsam bleiben, aber gleichzeitig nicht in Panik verfallen. Denn der größte Teil der Kinder, die am Coronavirus erkranken, zeigt einen milden Verlauf und erholt sich, ohne danach an MIS-C zu erkranken.