Eine erschreckende Nachricht für alle Sportfanatiker: Der Tauchmediziner Frank Hartig, leitender Oberarzt am Innsbrucker Uniklinikum, berichtet im Magazin Wetnotes von sechs Tauchern, die mehrere Wochen nach einer überstandenen Covid-19-Erkrankung zu einer Nachuntersuchung bei ihm erscheinen.
Lungenschäden auch nach Genesung?
Das Beunruhigende: Obwohl die Patienten als klinisch gesund eingestuft sind, stellt Hartig bei ihnen eine gefährliche Sauerstoffunterversorgung und "sehr erregbare Bronchien wie beim Asthmatiker" fest. Der Mediziner hat Sorgen, dass die Untersuchten langfristige Lungenschäden von der Corona-Infektion mitgenommen haben könnten. Er steht vor einem Rätsel.
Und die Taucher sind kein Einzelfall. Hartig erzählt, dass auch andere junge Menschen, die nach einer überstandenen Corona-Infektion wieder gesund zu sein scheinen, bei genauerer Untersuchung Erschreckendes offenbaren:
Infiltrate in ihren Lungen, die ausschauen, als ob man ein, zwei Tücher in einen Eimer Öl hängt und wieder rauszieht und aufhängt.
Wie kann das sein?
Kollaps wegen künstlicher Beatmung
Der Mediziner macht weitere Beobachtungen, die er noch nicht zuordnen kann. Einige Patienten suchen ihn in der Klinik mit kaum spürbaren Atemproblemen auf, doch sobald sie an ein Beatmungsgerät angeschlossen werden, brechen sie zusammen. Hartig schreibt:
Ein paar Stunden später liegen viele von ihnen auf der Intensivstation mit Intubation und schwerem Lungenversagen. Das Gefühl, als ob der Sauerstoff irgendeine Kaskade auslöst, haben ganz viele Kollegen. Niemand von uns weiß genau, was hier vor sich geht.
Die Fälle zeigen, dass die Medizin das neuartige Virus noch lange nicht in seiner Gänze verstanden haben, und es noch vielen weiteren Untersuchungen bedarf. Bis dahin, so stellt Hartig klar, dürften aus seinen Beobachtungen keine vorschnellen Schlüsse gezogen werden, sie seien nicht allgemein gültig. Warum also ausgerechnet junge, fitte Menschen auch nach der Genesung von Covid-19 noch schwere Lungenschäden aufweisen können, muss noch geklärt werden.