Womöglich ist euch aufgefallen, dass seit einigen Tagen viele der Männer in eurem Umfeld plötzlich Schnurrbärte tragen. Hinter diesem neuen Bart-Trend verbirgt sich allerdings mehr als nur eine Modeerscheinung, nämlich das Engagement für einen guten Zweck, und zwar für die Movember-Bewegung, die sich für die Gesundheit des Mannes starkmacht und so langsam auch in Deutschland populär wird.
Ziel: Männer sensibilisieren
Schon seit 2013 hat es sich diese Stiftung zum Ziel gesetzt, die Herren der Schöpfung für Prostata- und Hodenkrebs, sowie die geistige Gesundheit und Suizidprävention zu sensibilisieren. Der Grund: „Die Gesundheit des Mannes steckt in einer Krise“, so Emmanuelle Graciet, die Vorsitzende vonMovember in Frankreich und dem Vereinigten Königreich.
Das Ziel: Die Männer dazu zu bringen, auf sich Acht zu geben
In Deutschland sterben Männer etwa fünf Jahre früher als Frauen "und das hat keine biologische Ursache: die Männer sind nicht genetisch darauf programmiert, früher zu sterben als die Frauen.“ Nein, der Grund ist viel naheliegender und ganz einfach zu beseitigen: "Männer achten nicht auf ihre Gesundheit." Das versucht die Aktion Movember zu ändern, denn nie war die Krebsvorsorge so einfach wie heute. Um auf das Thema aufmerksam zu machen, posten sie auch regelmäßig auf Social Media die Erfahrungen von Männern, die gegen Krebs kämpfen:
Für gewöhnlich warten Männer bis zum letzten Drücker, bevor sie zum Arzt gehen, denn von klein auf wird ihnen eingetrichtert, keine Schwäche zu zeigen. Dies spiegelt sich laut Emmanuelle Graciet wie folgt in den Zahlen wieder:
Jedes Jahr werden 65.000 Männer mit Prostatakrebs diagnostiziert, das entspricht in etwa der gleichen Zahl wie Brustkrebs, doch über letzteren wird viel häufiger gesprochen. Mit Movember möchten wir die Menschen für diese Tatsache sensibilisieren genau wie für Hodenkrebs, den die Männer schon in sehr jungem Alter bekommen können, und viele von ihnen wissen das gar nicht. Doch uns liegt auch die geistige Gesundheit und die Suizidprävention am Herzen, denn vier Drittel aller Menschen, die in Europa Selbstmord begehen, sind Männer. Jede Minute nimmt sich auf der Welt ein Mann das Leben.
Aus diesem Grund müssen wir lernen, offen darüber zu sprechen. Dank Movember konnten bereits 1.250 biomedizinische Forschungsprogramme gegen Prostata- und Hodenkrebs finanziert werden. Doch der neue Schwerpunkt der Stiftung liegt auf der geistigen Gesundheit: "Wenn man Männern schon von klein auf beibringt, über ihre Gefühle zu sprechen, zu weinen und auf sich selbst Acht zu geben.Das würde die Dinge schon deutlich verbessern“, schließt Emmanuelle Graciet.