Letzte Woche hat Merck & Co. Studienergebnisse zu Molnupiravir vorgelegt. Und die machen Hoffnung.
Halbierung des Risikos
Molnupiravir soll das Risiko eines schweren oder gar tödlichen Verlaufs von Covid-19 um die Hälfte reduzieren. An der Studie waren fast 800 Proband:innen beteiligt.
Der Unterschied in der Hospitalisierungsrate fällt deutlich aus: In der Placebo-Gruppe (die Gruppe, die nicht mit Molnupiravir behandelt worden ist) lag sie bei 14,1 Prozent. Von den Studienteilnehmer:innen, denen Molnupiravir verabreicht worden ist, wurden hingegen nur 7,3 Prozent ins Krankenhaus eingewiesen. Also nur etwa halb so viele.
Wie funktioniert Molnupiravir?
Molnupiravir ist ursprünglich gegen das Grippevirus entwickelt worden. Doch seine Wirkweise ist übertragbar: Es bremst die Vermehrung der Viren, indem es falsche Bausteine in deren Erbgut einschleust.
Noch aber gibt es viele Unklarheiten. Schon allein deshalb, weil die untersuchte Gruppe recht klein ausfällt. Die Aussagekraft beispielsweise über etwaige Nebenwirkungen sind damit begrenzt.
In der Studie sind in der Molnupiravir-Gruppe gegenüber der Placebo-Gruppe keine Nebenwirkungen auffällig geworden. Allerdings werden seltene Nebenwirkungen oft erst bei Studien mit hoher Teilnehmerzahl sichtbar.
Notfallzulassung "so bald wie möglich"
Molnupiravir ist nicht das erste Medikament, das große Hoffnungen im Kampf gegen das Coronavirus weckt. Auch ein Start-Up aus Bayern mischt in der Entwicklung mit.
Merck & Co. ist schon einen Schritt weiter. Das Unternehmen will "so bald wie möglich" eine Notfallzulassung für Molnupiravir in den USA erhalten. Andere Länder sollen dann folgen. Erst gestern hat Pharmakonkurrent AstraZeneca mit seinem Corona-Medikament die Notfallzulassung in den USA beantragt.