Mandelentzündung: Was sind die Anzeichen? Inwiefern ist sie ansteckend?
Die Mandelentzündung (auch: Tonsillitis oder follikuläre Angina) ist eine Entzündung des Halses, hauptsächlich im Bereich der Mandeln. Normalerweise äußert sich eine Mandelentzündung durch Halsschmerzen und starkes Fieber. Die follikuläre Angina unterscheidet sich durch die Farbe der Mandeln von der katarrhalischen Angina. Sie weist zusätzlich zur Rötung noch weiße Flecken auf den Mandeln auf. Mandelentzündung ist eine sehr verbreitete Krankheit. Jeder 20. Arztbesuch ist ihr geschuldet. Kinder zwischen 5 und 15 Jahren sind am häufigsten von Mandelentzündungen betroffen, aber keine Altersgruppe bleibt von ihr verschont.
Mandelentzündung: Ursachen und Dauer
Es gibt zwei verschiedene Ursachen für eine Mandelentzündung. Die durch Viren verursachte Mandelentzündung ist dabei die häufigste. Sie macht 80% aller Mandelentzündungen aus. Im Allgemeinen verschwindet die Mandelentzündung nach einer Dauer von ein paar Tagen ohne schlimmere Konsequenzen. Im Falle einer bakteriellen Mandelentzündung wird die Infektion durch Streptokokken verursacht. Meistens sind das beta-hämolysierende Streptokokken der Lancefield-Gruppe A. Diese Form der Mandelentzündung ist seltener, aber ihr Verlauf ist umso gravierender. Eine bakteriell verursachte Mandelentzündung kann schlimme Komplikationen, wie Herzinfarkte, Nierenentzündungen, Rheuma oder Blutvergiftungen hervorrufen. Sie betrifft fast nie Kinder unter 3 Jahren. Die follikuläre Angina kann auch die Folge eines Pfeifferschen Drüsenfiebers sein.
Symptome einer Mandelentzündung
Eine Mandelentzündung wird, unabhängig davon, ob sie viral oder bakteriell bedingt ist, durch folgende Symptome charakterisiert:
- Halsschmerzen
- Fieber
- Schluckbeschwerden
- geschwollene Lymphknoten
- Kopfschmerzen
- Appetitlosigkeit
- Gliederschmerzen
- Mundgeruch
Einige dieser Symptome, wie das starke Fieber am Anfang, ein komplett roter Rachen oder sehr starke Schmerzen im Bereich der Lymphknoten weisen auf eine bakterielle Mandelentzündung hin. Im Zweifelsfall gibt es einen schnellen Diagnosetest, der ein zu 95% zuverlässiges Ergebnis über die Form der Mandelentzündung bringt. Einige Zellen im Bereich der Mandeln werden mit einem Stäbchen entnommen und auf Bakterien getestet. So kann ebenfalls getestet werden, ob die Mandelentzündung noch ansteckend ist.
Behandlung einer Mandelentzündung: Was tun? Hausmittel und Antibiotika
Die Behandlung einer Mandelentzündung hängt vom Typ der follikulären Angina ab. Es ist also zunächst notwendig, eine sichere Diagnose zu stellen. Erst dann kann eine Mandelentzündung effektiv behandelt werden. Im Falle einer Viruserkrankung ist eine Behandlung der Symptome ausreichend, da der Körper die Krankheit in wenigen Tagen allein bekämpfen kann. Der Arzt wird Ruhe empfehlen und ggf. ein Schmerzmittel oder ein fieberhemmendes Mittel verschreiben. Die Behandlung kann eine Mandelentzündung auch weniger ansteckend werden lassen. Bei einer bakteriellen Mandelentzündung mit Eiter ist eine Behandlung durch Antibiotika notwendig, um die Krankheit zu heilen. Diese Mittel, meist auf Basis von Penicillin verhindern Komplikationen und schränken die Ausbreitung des Keims ein. Im Falle von wiederkehrenden bakteriell bedingten Mandelentzündungen ist es auch möglich, sich die Mandeln entfernen zu lassen. Des Weiteren existieren Hausmittel. So haben sich Salbei-Tee und warme Halswickel, die Schmerzen lindern können, als Hausmittel gegen Mandelentzündungen und ihre Symptome bewährt.