Weil die Corona-Fallzahlen in Deutschland täglich weiter sinken, "muss man natürlich auf das achten, was von Außen kommt", erklärt Christian Drosten in den Tagesthemen auf ARD.
Drosten warnt vor frühzeitigen Lockerungen
Der Leiter der Virologie an der Berliner Charité Berlin, der die Bundesregierung berät, rät zudem angesichts der Debatte um mögliche Lockerungen der derzeitigen Corona-Restriktionen zu Vorsicht:
Wir werden zu irgendeinem Zeitpunkt so viele Menschen geimpft haben, dass das Virus sich nicht mehr von selbst verbreitet. (...) Die Frage ist nur: Wie lange dauert das? Man kann nicht einfach davon ausgehen, dass man die Risikogruppen abdeckt und das Problem dann erledigt hat.
Drosten mutmaßt, dass eine Herdenimmunität durch Impfen wohl eher nicht in der nächsten Zeit geschehen werde. Wenn die Maßnahmen zum jetzigen Zeitpunkt einfach beendet würden, warnt er vor, dass sich das Virus sicherlich wieder stärker vermehren wird. So warnt er auch schon Anfang Januar vor einer Lockerung der Lockdown-Bestimmungen.
Reiseverbot aus wissenschaftlicher Sicht sinnvoll
Zudem schildert Drosten den Eindruck, dass momentan viele der Corona-Mutationen aus dem Ausland eingeschleppt würden und spricht sich demnach für eine Drosselung des touristischen Reiseverkehrs aus: "Aus wissenschaftlicher Sicht ist das sinnvoll". Und weiter:
Wenn wir sehr viel Infektionstätigkeit im Land haben, dann macht das Bisschen, was von außen kommt, nichts mehr aus. Aber wenn wir schon ein großes Stück des Weges gegangen sind, dann müssen wir auch darauf achten, was von außen kommt.
Jetzt heißt es abwarten und sich lieber nicht zu früh auf Urlaubsplanungen freuen, denn wie die Nachrichtenlage zurzeit aussieht, könnten diese auch im Sommer 2021 noch wackeln.