Lungenkrebsforschung: Studie ermittelt Behandlung für bessere Lebenserwartung

Eine Behandlung, die sich noch in der Erprobungsphase befindet, könnte bei der Bekämpfung von kleinzelligem Lungenkrebs helfen.

Lungenkrebs, Behandlung, Placebo, Nebenwirkungen
© warodom changyencham@Getty Images
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Er ist der dritthäufigste Krebs und einer der tödlichsten: Lungenkrebs. Es gibt zwei Arten von Lungenkrebs: Der „nicht-kleinzellige“ Lungenkrebs ist der häufigste. Der „kleinzellige“ Lungenkrebs ist der aggressivste, aber auch der seltenste. Es handelt sich hierbei um den Krebs, an dem auch der Sänger Florent Pagny leidet.

Forscher:innen des Labors AstraZeneca geben nun vielversprechende Ergebnisse für die Behandlung von „kleinzelligem“ Lungenkrebs bekannt. "Imfinzi", eine Immuntherapie, die sich noch in der Testphase befindet, soll in der Lage sein, das Fortschreiten des Krebses und die Sterblichkeit der Patient:innen zu verringern. Die Ergebnisse werden auf der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology, auch bekannt als ASCO, vorgestellt.

Kleinzelliger Lungenkrebs: Erster Durchbruch seit den 1980er Jahren

In dieser Studie mit dem Namen "Adriatic" stützten sich die Forscher:innen auf ein Panel von 530 Patient:innen mit kleinzelligem Lungenkrebs in den Stadien 1 bis 3. Diese experimentelle Behandlung sollte zusätzlich zur üblichen medizinischen Betreuung bei den Patient:innen durchgeführt werden. Die Studie wurde als doppelblinde, placebokontrollierte Studie durchgeführt, d. h. weder die Patient:innen noch die Forscher:innen wussten, welche Personen das Placebo einnahmen.

Die Forscher:innen analysierten die Überlebensrate der Teilnehmer:innen sowie das mediane progressionsfreie Überleben, d. h. jener Teilnehmer:innen, bei denen der Krebs nicht fortschreitet. Nach zwei Jahren betrug die mediane progressionsfreie Überlebensrate 46,2 % mit der neuen Behandlung gegenüber 34,2 % mit dem Placebo. Im Zeitraum von 3 Jahren betrug die Gesamtüberlebensrate 56,5 % mit der Behandlung in der experimentellen Phase gegenüber 47,6 % mit dem Placebo.

Die Forscher:innen weisen jedoch darauf hin, dass bei 93% der Teilnehmer:innen Nebenwirkungen auftraten, die zum Tod von zwei Patient:innen führten, die an Enzephalopathie und Pneumopathie litten. Die Ergebnisse stellen jedoch einen großen Fortschritt im Kampf gegen den kleinzelligen Lungenkrebs dar. Wie die Forscher:innen erklären, ist diese Behandlung nämlich der erste große Durchbruch gegen den kleinzelligen Lungenkrebs seit den 1980er Jahren.

Zuletzt wurde bereits ein neuer Durchbruch in der Lungenkrebsforschung als Ganzes gefeiert.

Behandlung senkt Risiko für Fortschreiten der Krankheit oder Tod

Auf dieser großen Versammlung wurden weitere Fortschritte im Kampf gegen den Lungenkrebs bekannt gegeben. Nach einer fünfjährigen klinischen Studie zeigte "Lorlatinib", das von Pfizer entwickelt und zur Bekämpfung von Lungenkrebs eingesetzt wird, vielversprechende Ergebnisse bei Menschen mit anaplastischem Lymphomkinase-positivem (ALK-positivem) nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC). Dabei handelt es sich um eine Form von Lungenkrebs, von der Menschen betroffen sind, die nie geraucht haben. Die Behandlung, die an 296 Patient:innen getestet wurde, soll das Risiko, dass die Krankheit fortschreitet oder zum Tod führt, um 81% gesenkt haben.

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Verwendete Quellen:

The Cancer News: "ADRIATIC: Durvalumab (D) as consolidation treatment (tx) for patients (pts) with limited-stage small-cell lung cancer (LS-SCLC)"

CancerNetwork (02/06/2024): "Consolidation Durvalumab Significantly Improves Survival in LS-SCLC"

American Society of Clinical Oncology

Journal of Clinical Oncology: "Lorlatinib Versus Crizotinib in Patients With Advanced ALK-Positive Non–Small Cell Lung Cancer: 5-Year Outcomes From the Phase III CROWN Study"

Deutsche Krebsgesellschaft: "Lungenkrebs: Basis-Infos für Patienten und Angehörige"

Aus dem Französischen übersetzt von Femme Actuelle

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