Immer am Boden der Bonbonschachtel, von allen vernachlässigt: Lakritz hätte seine Unbeliebtheit laut einer Studie durchaus verdient. Ein guter Grund, es nicht zu konsumieren. Und es gibt noch einen weiteren!
Lakritz: Schlecht und gefährlich?
Die Rede ist natürlich von Lakritz! Diese Süßigkeit, die vor allem unsere Großeltern mögen, kann gefährlich sein, wenn sie in zu großen Mengen verzehrt wird. Das gilt für Lakritz in allen Formen, ob in Getränken, als Süßigkeiten oder in anderen Produkten.
Eine neue Studie bestätigt nun, dass Lakritz auch für gesunde Menschen schädlich sein kann.
Blutdruck und Wassereinlagerungen
Mehrere kanadische Ärzt:innen berichten im Jahr 2019: "Wenn sie im Übermaß konsumiert werden, können Produkte, die Süßholzwurzelextrakt enthalten, den Blutdruck erhöhen, Wassereinlagerungen verursachen und den Kaliumspiegel senken." Dies kann besonders für Menschen mit Herzproblemen gefährlich sein.
Ein Patient, der an Bluthochdruck litt, musste notfallmäßig ins Krankenhaus eingeliefert werden, wie CTV News berichtet. Der Grund dafür waren die zwei Tassen Lakritztee, die er jeden Tag zu sich nahm. Doch die Toxizität von Lakritz soll laut der französischen Behörde für Gesundheitssicherheit (Anses) noch weiter gehen (dafür ist es relativ ungefährlich, Tee lange ziehen zu lassen).
Eine giftige Süßigkeit
Nachdem die Agentur zwischen 2012 und 2021 zahlreiche Vergiftungsfälle gezählt hatte, genau genommen 64, darunter auch Personen, die keine medizinischen Präzedenzfälle bezüglich ihres Herzens hatten, schlug sie Alarm. Bei einigen Patient:innen soll es sogar zu lebensbedrohlichen Situationen gekommen sein.
"Der regelmäßige Verzehr großer Mengen lakritzhaltiger Lebensmittel kann zu einer schweren Vergiftung führen (...), auch bei gesunden Menschen, die noch nie unter Bluthochdruck gelitten haben", so Anses.
Der Kaliumgehalt wird verantwortlich gemacht
Schuld daran ist Glycyrrhizin, ein Bestandteil der Wurzel, der in vielen Produkten und Alkoholika wie Pastis oder den griechischen Spirituosen Ouzo und Raki enthalten ist. Ein weiterer guter Grund, den Konsum von Alkohol und Süßigkeiten zu reduzieren.
Die Anses weist insbesondere darauf hin, dass die Patient:innen in 42 % der Vergiftungsfälle sehr besorgniserregende Symptome wie Bluthochdruck, der sich aber auch vermeiden lässt, und Herzbeschwerden aufwiesen.
Verwendete Quellen:
CTV News: Montreal man hospitalized after drinking too much licorice tea: study
Anses: Réglisse : à consommer occasionnellement et avec modération
Aus dem Französischen übersetzt von Gentside Frankreich