Klinefelter-Syndrom: Definition
Das Klinefelter-Syndrom tritt aufgrund einer Chromosomenbesonderheit auf. Es existiert also ab der Geburt, doch die Auswirkungen sind in der Regel bis zur Pubertät nicht sichtbar. Meist muss man sogar auf körperliche Auffälligkeiten in der Pubertät, wie kleine Hoden oder auffällige Milchdrüsen, warten, um die Krankheit festzustellen. Normalerweise steigt der Testosterongehalt in der Pubertät, beim Klinefelter-Syndrom nimmt er hingegen ab. Manchmal sind die Symptome kaum zu erkennen und das Klinefelter-Syndrom wird daher erst im Erwachsenenalter entdeckt, wenn der Patient aufgrund von mangelnder Fruchtbarkeit zum Arzt kommt. Eine Blutentnahme kann weiteren Aufschluss über die Krankheit geben. Einer von 600 Männern ist am Klinefelter-Syndrom erkrankt.
Klinefelter-Syndrom: Symptome
Die Symptome können sich von Mensch zu Mensch unterscheiden. Oft sind sie kaum zu erkennen. Allen Erkrankten gleich ist die Unfruchtbarkeit.
Symptome bei jungen Erwachsenen:
- Unterdurchschnittlich große Taille
- Kleiner Hoden
- Auffällige Milchdrüse
- Schwache Körperbehaarung
- Zahnkrankheiten (Taurodontismus: erhöhte Kariesgefahr)
- Bei Kindern: Sprachliche Schwierigkeiten und langsamere Bewegungsabläufe
Das Klinefelter-Syndrom bei Erwachsenen
- Unfruchtbarkeit und beinahe komplette Abwesenheit von Spermien
- Vorzeitiger Knochenschwund
Klinefelter-Syndrom: Ursache
Das Klinefelter-Syndrom ist eine Chromosomenbesonderheit. Im Körper befindet sich ein zusätzliches X-Chromosom. Anstelle von 46 Chromosomen hat der Erkrankte 47 Chromosomen. Dieser genetische Unfall entsteht oft bei einer späten Schwangerschaft. Das Kind leidet am Klinefelter-Syndrom, seine Eltern hingegen nicht.
Klinefelter-Syndrom: Behandlung
Da es sich um eine Chromosomenkrankheit handelt, ist die Krankheit nicht vollständig heilbar. Eine hormonelle Testosteron-Behandlung, die ab der Pubertät einsetzt, kann den Großteil der körperlichen Symptome dennoch verschwinden lassen. Die Behandlung wird entweder als Creme, Spritze oder Tablette verabreicht. Der Patient erhält so eine durchschnittliche Körperbehaarung, Muskeln und eine tiefere Stimme. Auch das Knochengerüst wird gestärkt.