Ein großes Feuerwerk und auch der eine oder andere eigene Böller: Das gehört für viele Menschen in der Silvesternacht dazu. In diesem Jahr könnte das jedoch anders aussehen. Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie fordern Politiker wie der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach und die Polizei, auf private Böller zu verzichten.
Grund dafür ist die Befürchtung, dass die Abstandsregeln bei Feierlaune und Alkoholkonsum missachtet werden könnten. Hinzu kommt die Sorge, dass Menschen mit Verletzungen durch Feuerwerkskörper, die Krankenhäuser zusätzlich belasten würden.
Erste deutsche Stadt prescht vor
Die Niederlande haben für dieses Jahr bereits ein generelles Feuerwerksverbot ausgerufen. In Deutschland ist das aber Sache der Kommunen. Viele deutsche Städte denken jetzt über ein ähnliches Verbot wie in den Niederlanden nach.
Dazu gehören Frankfurt am Main, Köln und Hannover. Die Stadt Regensburg hat schon Fakten geschaffen: Hier wird es in diesem Jahr keine private Knallerei geben.
Tier- und Umweltschützer fordern schon lange ein Verbot
Die Diskussion über eine Abschaffung von Böllern ist nicht neu. Tier- und Umweltschützer fordern schon seit Jahren ein generelles Verbot. Die Deutsche Umwelthilfe sieht sogar einen direkten Zusammenhang zwischen der böllerbedingten Feinstaubbelastung in der Luft und schweren Krankheitsverläufen von Coronapatienten.
Ihr Bundesgeschäftsführer, Jürgen Resch, fordert die Bundesregierung daher auf, den Verkauf von Raketen und Böllern zu verbieten. Ob er in diesem Jahr damit Erfolg haben könnte, wird sich zeigen.
Bundesinnenminister für Feuerwerke
Für den Gebrauch von Feuerwerkskörpern setzte sich hingegen Bundesinnenminister Horst Seehofer ein. Zur BILD sagte er:
Feuerwerk muss Silvester trotz Corona möglich sein. Aber auch hier gilt ganz klar: die Hygieneregeln mit Abstand und Maske müssen eingehalten werden. Und dazu wird es auch Kontrollen geben.
Eine bundeseinheitliche Regelung ist jedoch unwahrscheinlich.