Es gibt Menschen, denen einfach immer kalt ist. In manchen Fällen kann dies auf Schilddrüsenprobleme oder aber auch eine schlechte Durchblutung hinweisen. Im Extremfall soll dahinter aber auch eine potenziell tödliche Krankheit stecken können.
Mitochondrien sind schuld
Dr. Deborah Lee erklärt dem Express gegenüber, warum kalte Hände und Füße nicht immer nur einen harmlosen Hintergrund haben, sondern in einigen Fällen anscheinend auch Anzeichen einer Krebserkrankung sein können:
Bei einem gesunden Menschen halten die automatischen Temperaturkontrollmechanismen des Körpers die Körpertemperatur zwischen 36,5 und 37 °C. Dies hängt jedoch von effizienten Mitochondrien ab, winzigen Organellen im Inneren jeder Zelle, in denen Energie produziert wird und die für eine stabile Energieversorgung sorgen. In Krebszellen ist der Mechanismus der mitochondrialen Energieproduktion gestört, was zu einem unangenehmen Symptom, der so genannten Kältedysästhesie, führen kann, die sich in Händen und Füßen bemerkbar macht.
Medikament kann auch zu Kälteempfindlichkeit führen
Menschen, die bereits an der Krankheit leiden und sich einer Chemotherapie unterziehen, könnte das Phänomen bekannt vorkommen. In einigen Fällen kommt es auch zu einer Neuropathie (einer Erkrankung des peripheren Nervensystems), so die Deutsche Krebsgesellschaft. Dies hat ein Kribbeln in Füßen oder Händen zu Folge.
Laut dem MD Anderson Cancer Center ist dafür ein bestimmtes Medikament verantwortlich: Oxaliplatin. Bei nahezu allen Menschen, die damit behandelt werden, steigt die Kälteempfindlichkeit. In manchen Fällen geschieht dies bereits nach der Infusion, in anderen Fällen erst wenige Tage danach.
Verwendete Quellen:
Express: The red flag sign in hands and feet that could signal cancer, according to a doctor
Deutsche Krebsgesellschaft:Neuropathie - Nervenschäden bei Krebs
MD Anderson Cancer Center:How to cope with cold sensitivity during chemotherapy