Diese Nachricht könnte uns durchaus Grund zur Sorge geben. Eine etwa 40 Jahre alte Frau, die in Japan als Reiseführerin arbeitet, wird zum zweiten Mal positiv auf das Coronavirus getestet.
Diese Situation ist durchaus beunruhigend, sind zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels doch bereits 89.254 bestätigte Infektionen und 3.048 Todesfälle bekannt. In Deutschland sind mehr als 190 Infektionen nachgewiesen.
Nach einem Krankenhausaufenthalt genesen
Die Frau, die in Osaka im Westen Japans lebt, wird am 29. Januar positiv auf das Virus getestet. Wenige Tage später verlässt sie nach einem negativen Test das Krankenhaus.
Am Donnerstag, den 27. Februar, bestätigt jedoch die Regierung der Präfektur Osaka, dass die Patientin erneut positiv getestet wird. Die Reiseführerin leidet nun erneut an Schmerzen in Hals und Brustkorb. Die Frau gilt jetzt offiziell wieder als Trägerin des Coronavirus. Das passiert zum ersten Mal in Japan – in China werden bereits ähnliche Fälle beobachtet.
Die Lage ist beunruhigend
Gleichzeitig zu diesem Vorfall beschließt der japanische Premierminister Shinzo Abe, der davor aufgrund seiner mangelnden Reaktionen auf die Epidemie kritisiert wird, bis auf Weiteres alle Schulen zu schließen. Dies löst in den sozialen Netzwerken eine Welle der Beunruhigung unter den Eltern aus.
Die Tatsache, dass ein wieder gesund gewordener Patient erneut positiv getestet wird, wird laut der Zeitschrift Caixinauch in Guangdong beobachtet, wo 14 % der Erkrankten später erneut positiv auf das Coronavirus getestet werden.
Normalerweise sollte der Organismus bei einer Erkrankung am Coronavirus Antikörper dagegen produzieren. Dadurch sollte der Patient vor einer neuerlichen Ansteckung geschützt sein. Nun werden jedoch manche ehemalige Erkrankte erneut positiv getestet. Was hat das zu bedeuten?
Drei mehr oder weniger beunruhigende Möglichkeiten
Im Gespräch mit LCIerklärt Dr. Gérald Kierzek die drei möglichen Gründe, warum es bei einer gesundeten Person erneut zu einer Erkrankung kommen kann.
Der erste Grund wäre, dass es sich um ein schlafendes Virus handelt. "Der Mensch trägt es dann immer in sich, die Krankheit bricht aber nur im Falle großer Ermüdung aus", erklärt der Notarzt im Interview mit LCI. Das wird auch von den japanischen Behörden in Betracht gezogen. Das Problem dabei wäre, dass Patienten erst negativ auf das Coronavirus getestet werden, später aber sehr wohl Symptome entwickeln.
Die zweite Möglichkeit bezieht sich auf die genaue Art des Virus. Ein Patient könnte sich etwa mit einem Coronavirus eines anderen Stammes anstecken, der sich vom vorherigen leicht unterscheidet und auf den die Antikörper keine oder wenige Auswirkungen hätten. Das ist etwa der Fall bei der Grippe, an der man innerhalb weniger Monate auch zweimal erkranken kann.
Ein fehlerhafter Test?
Die letzte Erklärung von Dr. Gérald Kierzek wäre, dass es sich einfach um einen fehlerhaften Test handelt. Der negative Test hätte demnach sehr schwache Symptome nicht erkannt.
Es ist noch zu früh, um ein Fazit zu ziehen. Es sind noch zahlreiche Analysen und viel Zeit erforderlich, bevor das Covid-19 besser verstanden wird. Diese Forschung ist unumgänglich, um das Virus in den Griff zu bekommen und vor allem eine maßgeschneiderte Impfung zu entwickeln, die alle Faktoren berücksichtigt.