Obwohl die vierte Dosis letzte Woche angekündigt wurde, hat der Generaldirektor für Gesundheit diese nun in Israel ausgesetzt. Seine Begründung: Er wolle die Ergebnisse weiterer Studien abwarten.
Die vierte Dosis in Israel eingestellt
Während die Regierung in Frankreich Anfang Dezember den Weg für eine dritte Impfdosis für alle Volljährigen frei macht, überrascht der Staat Israel die ganze Welt, als er letzte Woche ankündigt, eine vierte Dosis für Menschen über 60 Jahre, Pflegepersonal und besonders gefährdete Personen einführen zu wollen. Die Kampagne ist sofort angelaufen.
Einige Tage später gibt Nachman Ash, Generaldirektor des Gesundheitsministeriums des Landes, schließlich bekannt, dass die neue Dosis wieder ausgesetzt worden sei. Wie die französische Zeitung Les Échos berichtet, wird ein Mangel an Ergebnissen aus klinischen Studien als Grund für die Rücknahme angeführt. Die Frage nach seinem Nutzen müsse noch weiter untersucht werden.
Wird es eine Herdenimmunität geben?
Erste Anhaltspunkte für eine Antwort dürften Mitte Januar auf dem Tisch des Generaldirektors des Gesundheitsministeriums landen. Ein weiterer Faktor, der die Idee einer vierten Dosis infrage stellen könnte, ist die Omikron-Variante.
Obwohl sie in vielen Gebieten die Mehrheit der infizierten Bevölkerung ausmacht, soll sie weniger gefährlich sein als ihre Verwandten wie Delta. Die israelischen Wissenschaftsexpert:innen würden nun die Folgen dieser Mutation abwarten, bevor sie über die vierte Dosis nachdenken.
"Die große Zahl von Omikron-Infizierten, die in Israel und weltweit erwartet wird, kann das Immunitätsniveau der gesamten Bevölkerung erheblich erhöhen und dazu beitragen, Delta und einige andere Varianten auszurotten", wie Eran Segal, Biologe am Weizmann-Institut, in Les Échos berichtet. Herdenimmunität - eine Hoffnung, die sich trotz Impfung nur schwer verwirklichen lässt.