Was ist eine Ischialgie? Was sind ihre Symptome?
Eine Ischialgie ist eine Entzündung des Ischiasnervs. Es handelt sich dabei um heftige Schmerzen, die entlang der beiden Ischiasnerven empfunden werden. Da die Ischiasnerven entlang der Hinterseiten der Beine verlaufen, sind sie die längsten Nerven im menschlichen Organismus. Der Schmerz bei einer Ischialgie ist meistens einseitig, sodass nur eine Körperhälfte betroffen ist.
Was unterscheidet eine Ischialgie von einer Lumboischialgie?
Man sollte darauf achten, eine Ischialgie nicht mit einer Lumboischialgie („Hexenschuss“) zu verwechseln, bei welcher sich die Schmerzen hauptsächlich im unteren Rücken oder oberen Bereich des Gesäßes situieren.
Ischialgie: Ursachen der Entzündung des Ischiasnervs
Eine Ischialgie resultiert aus einer Ischiasnervreizung. Die häufigste Ursache ist ein Bandscheibenvorfall, der die Wurzeln des Ischiasnervs einklemmt.
Die Entzündung des Ischiasnervs tritt zudem vermehrt bei Frauen während einer Schwangerschaft auf. In diesem Fall erklärt sich die Ischialgie durch die schlagartige Gewichtszunahme, die zu ungünstigen Positionen für den Rücken führt und somit die Bandscheibe einklemmen kann. In selteneren Fällen kann eine Ischialgie auch durch einen Knochenbruch, eine Infektion der Wirbelsäule oder eine Arthrose in den Lendenwirbeln verursacht werden.
Eine Ischialgie behandeln: Übungen
Entgegen der weit verbreiteten Meinung hilft wenig Bewegung kaum gegen eine Ischialgie. Auch wenn Hinlegen das erste ist, was man bei Schmerzen tun sollte, wird davon abgeraten, bei einer Ischialgie länger als zwei Tage das Bett zu hüten. Tatsächlich kann körperliche Aktivität zu einer schnelleren Heilung der Entzündung des Ischiasnervs führen. Natürlich geht es dabei vor allem um leichte physische Übungen, die vorsichtig ausgeführt werden sollten, ohne den Rücken zu sehr zu belasten (keine schweren Objekte tragen, kein richtiger Sport, nicht zu viel herunterbeugen). Spaziergänge sind bei einer Ischialgie die erste Übung im Rahmen der Therapie.
Manche Maßnahmen können ebenfalls die Symptome der Ischialgie verringern, z.B. das mehrmals tägliche Auflegen von Kälte mithilfe eines Eiswürfel-Umschlags oder das Auflegen von Wärme mithilfe eines Körnerkissens.
Ischialgie: Dauer und Therapie einer Entzündung des Ischiasnervs
Die Therapie einer Ischialgie zielt darauf, die durchdringenden Schmerzen zu verringern. Ärzte werden daher Schmerzmittel wie Paracetamol oder Tramadol, sowie nicht steroide, entzündungshemmende Mittel verabreichen, die die Schmerzen im Ischiasnerv abschwächen können.
Eine Ischialgie hat im Normalfall eine Dauer von ein bis zwei Monaten. Die Symptome der Entzündung des Ischiasnervs verschwinden in diesem Zeitraum in der Regel von allein. Ist dies nicht der Fall, kann ein chirurgischer Eingriff in Erwägung gezogen werden. Dieser dient vor allem dazu, den Druck zu verringern, der von der Bandscheibe auf den Ischiasnerv ausgeübt wird. Allerdings betreffen chirurgische Eingriffe nur etwa 5% der Fälle als mögliche Therapie, und auch nur dann, wenn die Ischialgie durch einen Bandscheibenvorfall verursacht worden ist.