Nachdem klar wird, dass der Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers AstraZeneca im Zusammenhang mit seltenen, aber gefährlichen Thrombosen steht, gerät das Vakzin immer weiter in Verruf.
Auch wenn SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sich symbolträchtig den Impfstoff verabreichen lässt, kommt das dennoch für viele weiterhin nicht in Frage.
Auch für Ilmo Wuff aus Gifhorn in Niedersachsen nicht. Der 52-Jährige beschreibt sich als Risikopatient, und wird gegen seinen eigentlichen Willen mit AstraZeneca geimpft.
Risikopatient mit AstraZeneca statt Biontech geimpft
Wie er der Aller-Zeitung berichtet, soll er eigentlich den Biontech-Impfstoff erhalten. Der Wechsel geschieht gegen ärztlichen Rat und entgegen behördlicher Vorgaben.
Wuff, der neben der Lungenerkrankung COPD auch an weiteren gesundheitliche Einschränkungen leidet, stellt nach diesem Vorfall Strafanzeige. Der 52-Jährige erläutert seine derzeitige Situation:
Ich gehe so gut wie gar nicht aus dem Haus, weil ich Angst habe, mich anzustecken - das wäre tödlich.
Umso mehr freut er sich, als er für den 31. März einen Impftermin in der Gifhorner Stadthalle erhält. Mit Bescheinigungen vom Hausarzt und der Impfanmeldung für Biontech geht er schließlich an jenem Tag zum Impfzentrum.
Allerdings schickt man ihn nach der Anmeldung zum Bereich mit dem Hinweis zur Impfung mit AstraZeneca. Wuff spricht die allgemeine Empfehlung an, AstraZeneca an unter 60-Jährige nur dann zu geben, wenn es medizinisch vertretbar sei.
Strafanzeige wegen Körperverletzung
Auf diese Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) weise auch der Landkreis Gifhorn im Impfzentrum hin, wie die Aller-Zeitung weiter berichtet.
Im ärztlichen Gespräch im Impfzentrum bescheinigt ihm sogar ein Mediziner, dass er mit dem Biontech-Vakzin geimpft werden soll. Daraufhin mischt sich jedoch der leitende Arzt ein und besteht auf die Impfung mit AstraZeneca:
Wenn ich auf Biontech bestehe, dann gebe es zumindest an diesem Tag keine Impfung und ich müsste dann wieder lange auf einen Termin warten.
Aus Sorge um seine Gesundheit gibt er schließlich auf und lässt sich mit AstraZeneca impfen. Im Nachhinein steht für den Gifhorner allerdings fest, dass er das so nicht einfach hinnehmen kann.
Eigenen Angaben zufolge geht Wuff daraufhin zur Polizei und stellt Strafanzeige wegen Körperverletzung. Das Ergebnis lässt sich der 52-Jährige zudem schriftlich geben, für weitere rechtliche Schritte.
Der Landkreis, der Betreiber des Impfzentrums ist, hat sich laut des Berichts mit Hinweis auf das laufende Verfahren noch nicht zu dem Fall geäußert.