Jens (52) war mal LKW-Fahrer. Jetzt ist der Mann aus Pirmasens arbeitslos – und das seit vielen Jahren. An die 200 Bewerbungen hat er bereits geschrieben, doch stets Absagen geerntet.
Hartnäckig auf Jobsuche
Die Suche nach einem neuen Job gestaltet sich für Jens unendlich schwierig. Trotzdem gibt er nicht auf. "Je tiefer ich in der Tinte sitze, desto höher krempel ich die Ärmel", erzählt er in der RTL-II-Sozialdoku "Hartz und herzlich" (Sendung vom 28.05.2019).
Dann glaubt er es geschafft zu haben! Der neue Job scheint ihm sicher. Aber dann die Ernüchterung: Der Arbeitgeber macht einen Rückzieher. Und die Begründung zieht Jens den Boden unter den Füßen weg.
Absage wegen Gesundheit
Der Arbeitgeber verfügt nur über Arbeitskleidung bis Größe 3XL. Für Jens reicht das nicht. Und weil ihm die Arbeitskleidung so nicht passt, kann dieser nicht an der obligatorischen Schulung teilnehmen. Der Job ist futsch.
Ganz offiziell lautet die Begründung des Unternehmens: "Die Teilnahme an der Schulung ist eine Pflichtvoraussetzung für den Arbeitsvertrag. Aus diesem Grund muss ich Ihnen mitteilen, dass der Arbeitsvertrag leider nicht zustande gekommen ist." Ein herber Schlag für Jens und seine Bemühungen.
Jens wehrt sich
Doch Jens will das so nicht auf sich sitzen lassen. Er sagt: "Ich lass mir das nicht gefallen." Er wendet sich an verschiedene Medien und schaltet sogar einen Anwalt ein. Doch selbst dieser ist machtlos.
„Ich finde das eine Sauerei“, meint Jens. Seinen Tatendrang bremst das aber nicht aus. Wegen seines Übergewichts und seiner gesundheitlichen Probleme will er jetzt eine Diät machen. Mit so viel Willenskraft klappt es bestimmt auch irgendwann mit einem neuen Job!
Kritik an RTL-II-Dokus
RTL II sorgt mit seinen Hartz-IV-Sozialdokus "Armes Deutschland" und "Hartz und herzlich" immer wieder für Schlagzeilen. Vor einiger Zeit verriet ein Insider, wie es angeblich hinter den Kulissen zugeht. Ein Vorwurf: Es handele sich in den Sendungen um "scripted reality", also um Dokus nach Drehbuch.
Doch bei aller teils berechtigten Kritik: Beim Publikum bleiben die Formate extrem beliebt. Kein Wunder, zeigen sie doch zunächst einmal ganz normale Menschen mit ganz normalen Problemen im ganz normalen (Hartz-IV-)Alltag.