Hämorrhoiden: Definition und Beschreibung
Man bezeichnet häufig alle Beschwerden, die die Gefäße im Bereich des Rektums betreffen, als Hämorrhoiden. Diese Definition ist nicht ganz richtig. Die Hämorrhoiden bezeichnen eigentlich das Netzwerk von Gefäßen an sich. Es gibt zwei Arten von Hämorrhoiden, innere und äußere. Erstere befinden sich tief unter der Schleimhaut des Analkanals, während sich Letztere unter der Haut am äußeren Rand des Anus befinden. Je nach Art des Falls ist also das eine oder das andere dieser Netzwerke betroffen. Aktuell treten Hämorriden häufig auf und betreffen meistens Personen zwischen 40 und 65 Jahren, aber man kann in jedem Alter daran erkranken.
Begünstigende Faktoren für Hämorrhoiden: Schwangerschaft und andere Ursachen
Bei Frauen favorisieren bestimmte Lebensabschnitte die Entstehung von Hämorrhoiden, wie die Schwangerschaft, Geburt und die prämenstruelle Phase. Es gibt aber auch zahlreiche allgemeinere Faktoren, die das Auftreten von Hämorrhoiden begünstigen und die Männer wie Frauen betreffen:
- Verstopfung, vor allem bei großer Anstrengung beim Stuhlgang, sowie ein zu langes Sitzen auf der Toilette
- eine Durchfallerkrankung durch Reizung
- Alkohol- oder Kaffeekonsum, sowie der Verzehr von scharfen Gerichten
- die Praxis von bestimmten Sportarten und Tätigkeiten, die das Heben von schweren Gewichten erfordern
- Bewegungsmangel
- Übergewicht
So erkennen Sie Hämorrhoiden: Symptome und Beschwerden
Ein Hämorrhoidalleiden ist durch Schmerzen charakterisiert, welche von Hitzeempfinden und einem Druckgefühl im Bereich des Anus begleitet werden. Sie können bei der Darmentleerung oder bei körperlicher Anstrengung auftreten und führen zu einem Gefühl von Befangenheit. In der Regel sind sie aber temporär; sie dauern 2 bis 4 Tage.
Hämorrhoiden lösen auch Blutungen beim Stuhlgang aus. Rotes Blut kann auf dem Toilettenpapier zu sehen sein, und zwar in unterschiedlicher Menge bis hin zu einem starken Blutfluss. Wenn sich die inneren Hämorrhoiden durch den Darmausgang nach außen drücken, spricht man von einem Prolaps. Dies kann zu Befangenheit, Nässen und analen Reizungen führen.
Außerdem ist in manchen Fällen eine hämorrhoidale Thrombose zu beobachten, das heißt die Entstehung eines Blutgerinnsels im Innern des Hämorrhoiden. Sie charakterisiert sich durch eine bläuliche Schwellung, die plötzlich auftritt, sehr schmerzhaft ist und sich am Darmausgang befindet.
Hämorrhoiden: Behandlung mit Salben, Hausmitteln, Medikamenten oder Operation
Die meisten Schmerzattacken schwächen ab und verschwinden in ein bis zwei Wochen von selbst, aber sie kehren oft wieder. Im Falle einer Krankheitsentwicklung über mehrere Jahre kann der Patient von täglichen Schmerzen betroffen sein und analem Juckreiz betroffen sein. Beim Auftreten von wiederholten Blutungen kann eine Anämie ausgelöst werden (Reduzierung des Hämoglobin-Durchsatzes). Treten die Symptome nur schwach auf, können Hausmittel wie Ringelblumensalble oder das Trinken von trübem Apfelsaft gegen die Beschwerden von Hämorrhoiden Hilfe bieten.
Wenn die Symptome sehr stark sind, wird daher empfohlen, einen Arzt aufzusuchen, der eine Behandlung gegen die Hämorrhoiden verschreiben kann. Es gibt heute verschiedene Behandlungsmethoden, zunächst medikamentöse: hier gibt es Abführmittel gegen die Verstopfung, Venentonika, die die Erweiterung der Blutgefäße reduzieren, Analgetika und entzündungshemmende Mittel. Des Weiteren werden oftmals Salben verschrieben, die auf die betroffene Stelle aufgetragen werden. Diese können ebenfalls gegen den Juckreiz helfen.
Wenn die medikamentöse Therapie erfolglos bleibt, kann eine Operation oder instrumentelle Behandlung vorgeschlagen werden. Eine einfache und schmerzfreie Anoskopie wird durchgeführt, um festzustellen, ob Hämorrhoiden vorhanden sind, und damit der Arzt entscheiden kann, welche Technik die geeignetste ist. Die endoskopische Behandlung, die ohne Narkose oder andere Vorbereitungen vorgenommen wird, dient dazu, das Bindegewebe der Gefäße zu straffen.
Eine chirurgische Behandlung (Operation) wird angeboten, wenn die instrumentelle Behandlung versagt oder wenn die Hämorrhoiden schon zu Beginn groß sind. In diesem Fall sind ein Krankenhausaufenthalt und eine Narkose notwendig. Es gibt verschiedene Operationstechniken, wie zum Beispiel die Hämorrhoidektomie, die Hämorridopexie und das Abbinden der Hämorrhoiden an verschiedenen Stellen. Diese Operation kann allerdings zu Komplikationen führen und benötigt eine Heilungsphase von 4 bis 6 Wochen.