Wer von einer Haarwurzelentzündung betroffen ist, hat meist mit sehr unangenehmen, regelmäßig auftretenden Entzündungsherden im Bereich der Haarfollikel und Talgdrüsen zu kämpfen. Man spricht in Fachkreisen auch von einer Follikulitis. Wenn diese auftritt, entzünden sich die Follikel und bilden Eiterpusteln aus, die man an ihrer weißlich-gelben Farbe leicht erkennt – sie umgeben die Haarwurzel. Generell kann eine Haarwurzelentzündung praktisch überall auftreten, denn bis auf die Fußsohlen sowie die Handinnenflächen ist jeder Bereich des Körpers behaart, mal mehr und mal weniger stark.
Welche Symptome sind für eine Haarwurzelentzündung typisch?
Man erkennt eine Haarwurzelentzündung meist an spürbar kleinen Knoten, der das Haar praktisch in der Mitte durchdringt oder durchbohrt. Vergleichbar ist das Ganze mit Pusteln auf der Haut, wie man sie manchmal im Gesicht oder anderswo hat. Sie entstehen meist scheinbar „über Nacht“, man kratzt sich unbemerkt häufiger im Haar und klagt über einen anhaltend starken Juckreiz. Die Haarwurzelentzündung ist in vielen Fällen nicht schmerzhaft, kann jedoch auch stärkere Verlaufsformen annehmen. Wenn du also dein Haar darauf kontrollieren möchtest, dann solltest du ganz einfach nach stark geröteten Bereichen Ausschau halten – ein klassisches Indiz für einen Entzündungsherd. Eine Haarwurzelentzündung ist aber nur dort möglich, wo es überhaupt Haarfollikel gibt. Wenn du diese jedoch nicht erkennst und demnach auch nicht behandelst, kann der Knoten großflächiger ausfallen und das Risiko eines Abszesses sich deutlich erhöhen.
Auf welche Ursachen kann eine Haarwurzelentzündung zurückgeführt werden?
Männer und Frauen, die gerne auf die Vorzüge einer Nassrasur setzen, sind deutlich häufiger von einer Haarwurzelentzündung betroffen. Das Risiko ist hier einfach deutlich erhöht, dass Haarfollikel beschädigt werden – während Frauen vor allem Beine und Achseln nassrasieren, leiden Männer naturgemäß häufiger im Bereich der Gesichtsbehaarung unter einer Follikulitis. Beide Geschlechter können eine Haarwurzelentzündung aber auch im Intimbereich haben. Diese entsteht immer dann, wenn durch kleinste Verletzungen Keime in den Organismus gelangen und dort auf neuen Nährboden treffen. Eine Haarwurzelentzündung ist damit stets eine bakterielle Infektion, typischerweise mit dem Bakterium Staphylococcus aureus. Wer häufig schwitzt, bei dem kann sich dieses Bakterium als natürlicher Bestandteil der Hautflora massiv vervielfachen und in die Wunde eindringen.
Wie therapiert man eine Haarwurzelentzündung (Follikulitis)?
In vielen Fällen reicht, etwas Geduld mitzubringen und abzuwarten, bis sich die Infektion geschlossen hat und die Symptome abklingen. Kommt es jedoch zu einem chronischen Verlauf oder vergrößert sich der Bereich, in dem du eine Haarwurzelentzündung ausgemacht hast, solltest du in jedem Fall einen Dermatologen aufsuchen. Die klassische Behandlung der Follikulitis basiert auf einem Antiseptikum sowie der Gabe einer antibiotischen Salbe, die schonend aufgetragen wird. Lediglich bei schweren Verläufen ist mitunter ein oral einzunehmendes Antibiotikum notwendig. In vielen Fällen ist es aber schlichtweg auch ratsam, auf die Nassrasur zu verzichten oder die hygienischen Bedingungen hier stärker zu überprüfen. Generell solltest du nicht-reizende, hautneutrale Pflegeprodukte wählen, um einer Haarwurzelentzündung und anderen Erkrankungen wie Neurodermitis überhaupt erst keine Chance zu geben.