Ein wissenschaftliches Team am Zentrum für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaft der Universität Wien nimmt etwas ins Visier, was auf den ersten Blick keine Verbindung zu haben scheint. Thilo Hofmann und sein Team untersuchten nämlich die Emissionen von Reifenpartikeln in Bezug auf Salat - mit eher unerfreulichen, beziehungsweise unappetitlichen, Ergebnissen.
Umweltsünde Mikroplastik
Kleinste Plastikartikel befinden sich überall, wo wir sie nicht vermuten würden: In Kosmetikprodukten aus dem Drogeriemarkt, natürlich in Plastikflaschen sowie in unserer Nahrung.
Laut Seawater, einem Unternehmen, das sich um nachhaltige Alternativen für die künftige Fischversorgung bemüht, nehmen wir wöchentlich das Gewicht einer Kreditkarte an Mikroplastik zu uns - nämlich bis zu 5 Gramm. Und zwar durch Wasser, Nahrung und Atemluft.
Doch was genau haben die oben erwähnten Autoreifen jetzt mit Salat zu tun? Nun, auch in diesen ist Mikroplastik vorhanden. Wie heute.at berichtet, werden die schädlichen Partikel
mit dem Wind in die Umwelt geweht und vom Regen in Flüsse und Abwässer geschwemmt. So können die Reifenpartikel auf Ackerböden gelangen.
Das Gift im Salat
Da unser Gemüse ja bekanntlich auf diesen Böden wächst, nimmt es also die Stoffe daraus auf. Um dies genauer zu untersuchen, setzten die Forschenden im Labor den Nährlösungen von Salatpflanzen fünf Chemikalien (nicht alle wurden als schädlich eingestuft) zu, die bei der Reifenherstellung verwendet werden.
Das Ergebnis bringt die Wissenschaftlerin Anya Sherman wie folgt auf den Punkt:
Unsere Messungen zeigten, dass die Salatpflanzen alle von uns untersuchten Verbindungen über die Wurzeln aufnahmen, in die Salatblätter verlagerten und dort anreicherten.
Über die Toxizität der daraus entstandenen Stoffwechselprodukte könne bisher aber noch keine Aussage gemacht werden, zitiert heute.at ein weiteres Mitglied aus Hofmanns Team, Thorsten Hüffer.
Verwendete Quellen:
seawatercubes.de: Mikroplastik
heute.at: Giftige Substanzen aus Autoreifen im Salat gefunden