Im Andenstaat Peru sind derzeit einige Menschen am sogenannten Guillain-Barré-Syndrom erkrankt. Die Krankheit tritt recht selten auf und kann zwar behandelt werden - dennoch hat die Erkrankung von insgesamt 182 Menschen seit Januar das Land dazu veranlasst, für drei Monate den Gesundheitsnotstand auszurufen.
Auf diesem Wege ist es der Regierung möglich, die Ausbreitung der Krankheit gezielt zu überwachen und generell bessere Maßnahmen zu ergreifen, um Betroffenen zu helfen. Bislang sind bereits 4 Menschen an dem Syndrom gestorben.
Bakterien und Viren als Auslöser
Laut Angaben des Magazins t-online, dem MDR sowie Spektrum.degeht einer Erkrankung am Guillain-Barré-Syndrom in den meisten Fällen eine Infektion mit Viren oder Bakterien voraus. Dafür können viele Erreger in Frage kommen, am häufigsten sind jedoch vorangegangene Erkrankungen der oberen Atemwege oder Magen-Darm-Erkrankungen.
Die Folge ist ein Prozess, der laut Spektrum.de als "molekulare Mimikry" bekannt ist. Einzelne Teile des Krankheitserregers sind dabei körpereigenen Molekülen ähnlich - die Immunzellen des Körpers greifen also auch körpereigenes Gewebe an, wodurch die Myelin-Schicht der Nervenbahnen beschädigt wird, wie der MDR weiter berichtet. Die Nerven sind also nicht mehr in der Lage, Empfindungen weiterzugeben.
Vermehrt Ausbrüche in den letzten Jahren
Betroffene klagen daher über Kribbeln und Kraftlosigkeit in den Gliedmaßen. Das Syndrom führt zu Muskelschwäche, die sich innerhalb von zwei bis vier Wochen immer weiter verstärkt. Auch das Atemsystem kann beeinträchtigt werden, wodurch es zum Atemstillstand kommen kann. Eine sofortige Behandlung kann jedoch eine schnelle Besserung der Symptome bringen, wie t-online erklärt.
Dennoch sind in den letzten Jahren immer häufiger größere Ausbrüche verzeichnet worden, wie etwa 2019 - ebenfalls in Peru. Während der Corona-Pandemie haben Forscher:innen zudem den Verdacht geäußert, dass eine Erkrankung mit Covid-19 ein erhöhtes Risiko für eine Erkrankung am Guillain-Barré-Syndrom darstellt. Gesichert ist das jedoch nicht.
Verwendete Quellen:
t-online: "Guillain-Barré-Syndrom: Seltene Nervenkrankheit nimmt zu: Peru ruft Gesundheitsnotstand" aus
MDR: "Seltene Nervenkrankheit Guillain-Barré-Syndrom: Peru ruft Gesundheitsnotstand aus"
Spektrum.de: "Epidemie in Peru: Was steckt hinter dem Guillain-Barré-Syndrom?"