Gehirnnebel: Forscher haben Ursache dieser Corona-Langzeitfolge gefunden

Wer an Corona erkrankt, hat manchmal noch lange mit den Folgen zu kämpfen. Forscher:innen haben jetzt aber zumindest die Ursache für "Brain Fog" (zu deutsch: Gehirnnebel) gefunden.

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© VICTOR HABBICK VISIONS/SCIENCE PHOTO LIBRARY@Getty Images
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Wer von Gehirnnebel als Long-Covid-Folge geplagt wird, hat im Alltag häufiger mit kurzen Aussetzern und Vergesslichkeit zu kämpfen. Forscher:innen aus Irland haben jetzt gute Neuigkeiten: Sie haben die Ursache für diesen "Brain Fog" gefunden.

Was ist "Brain Fog" bzw. Gehirnnebel?

Gehirnnebel ist eine Beeinträchtigung des Gehirns, in der Regel vorübergehend, die beispielsweise die Konzentrationsfähigkeit oder das Kurzzeitgedächtnis von Betroffenen einschränkt. Der "Brain Fog" kann sowohl bei akuten Corona-Erkrankungen auftreten als auch als Long-Covid-Symptom.

Er fühlt sich ähnlich an wie das "Verpeiltsein" bei hohem Stress oder deutlichem Schlafmangel. Als Symptom von (Long-)Covid verschwindet der Gehirnnebel in der Regel auch von alleine wieder – es kann unter Umständen aber mehrere Monate dauern.

Forscher in Irland suchten nach der Ursache

Ein Team aus Forscher:innen des Trinity College Dublin hat zusammen mit dem St James' Hospital die Auswirkungen und vor allem möglichen Ursachen von Gehirnnebel untersucht.

Bereits seit Frühjahr 2020 sind sie dabei, nun haben sie nach der Blutanalyse von 76 (Long-)Covid-Patient:innen einen Durchbruch geschafft und die entsprechende Studie im Nature Neuroscience-Fachmagazin publiziert!

... und wurden jetzt fündig!

Wie Matthew Campbell (Trinity College) in dem Artikel erklärt, habe man erhöhte S100-Beta-Werte entdeckt. Ein hoher Wert dieses Proteins sei ein Marker für eine Störung der Blut-Hirn-Schranke. Das sei eine wichtige Erkenntnis:

Zum ersten Mal konnten wir zeigen, dass undichte Blutgefäße im menschlichen Gehirn zusammen mit einem hyperaktiven Immunsystem die Hauptursache für Gehirnnebel im Zusammenhang mit Long Covid sein können.

Für die Untersuchung nutzten die Forscher:innen spezielle MRTs und kamen zu dem Schluss, dass die undichten Blutgefäße dazu beitragen, dass mehr "Fremdkörper" in die Gehirnmasse gelangen und so für Entzündungen im Gehirn verursachen. Zeitgleich gebe es eine Unterversorgung, da weniger Sauerstoff über das Blut ins Gehirn gelange.

Was das für die Medizin bedeutet

Die Forschungsergebnisse haben möglicherweise weitreichende Folgen für die Medizin und für künftige Behandlungspläne, wie Colin Doherty vom St James' Hospital schildert:

Die Ergebnisse werden nun wahrscheinlich die Art und Weise verändern, wie wir postvirale neurologische Erkrankungen verstehen und behandeln.

Seiner Meinung könnte das demnach auch die Art und Weise ändern, wie beispielsweise neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose künftig behandelt werden könnten. Daher wolle man die Rolle der Blut-Hirn-Schranke – sowohl bei Corona-Infektionen als auch bei neurologischen Krankheiten – noch genauer untersuchen.

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Verwendete Quellen:

Nature Neuroscience: Leaky blood–brain barrier in long-COVID- associated brain fog

Berliner Zeitung: Ursache für Gehirnnebel offenbar gefunden: Covid stört Blutversorgung im Hirn

ADA: COVID-19-Symptom: Brain Fog (Gehirnnebel)

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