Es ist kein Geheimnis, dass das, was wir essen, manchmal nicht unbedingt gut für uns ist. Man denke nur daran, dass der Verzehr bestimmter Lebensmittel angeblich Alzheimer auslösen kann, oder daran, dass man eine Lebensmittelvergiftung bekommen kann, wenn man Reisreste isst. Oder auch an die Tatsache, dass es Lebensmittel geben soll, die das Wachstum von Krebszellen anregen.
Die schädlichen Auswirkungen von fetthaltigen Lebensmitteln oder übermäßigem Naschen sind bereits bekannt, aber wie Fortune berichtet, hat eine neue Studie aufgedeckt, wie schrecklich süße und salzige Leckereien für deine Gesundheit sein können.
Kuchen essen ist so schlimm wie Passivrauchen
Gegenüber der Times teilt Prof. Susan Jebb, Vorsitzende der Food Standards Agency, ihre persönliche Meinung über die Werbung für Junk Food mit.
Die Gesundheitsbeauftragte spricht sich gegen die "Kuchenkultur im Büro" bei Geburtstagen oder Feiern aus und sagt: "Das ist so schlimm wie Passivrauchen". Sie verweist zudem darauf, wie viel Schaden diese Entscheidungen anrichten können.
Prof. Jebb spricht über die Auswirkungen unserer Umwelt auf unsere Lebensmittelauswahl:
Wir alle halten uns gerne für rationale, intelligente und gebildete Menschen, die stets fundierte Entscheidungen treffen, und unterschätzen dabei die Auswirkungen unserer Umwelt.
Die Auswirkungen von hochverarbeiteten Lebensmitteln
Die Professorin könnte an etwas dran sein. Laut einer neuen Studie, die im British Medical Journal veröffentlicht worden ist, könnten hochverarbeitete Lebensmittel wie die meisten Fast-Food-Produkte bei einigen Lebensmitteln genauso süchtig machen wie Alkohol, und bei einigen anderen sogar nur etwas weniger als Tabak!
Für die Studie sind die Daten von 281 verschiedenen Berichten aus 36 Ländern analysiert worden. Anhand der Yale Food Addiction Scale (YFAS) haben die Wissenschaftler:innen ermittelt, wie stark bestimmte Lebensmittel süchtig machen. Zum Vergleich: Alkohol hat einen Suchtfaktor von 14 %, Tabak einen von 18 %. Die Wissenschaftler:innen haben auch herausgefunden, dass Lebensmittel bei Erwachsenen ein Suchtpotenzial von 14 % und bei Kindern von 12 % haben.
Der Hauptgrund dafür, dass Lebensmittel einen so hohen Grad an Additivität aufweisen, liegt in der Lebensmittelgruppe der sogenannten UPFs (hochverarbeitete Lebensmittel). UPFs haben einen hohen Anteil an raffinierten Kohlenhydraten oder zugesetzten Fetten und sind typischerweise süß und salzig.
Diese Arten von Lebensmitteln sind am stärksten an den Verhaltensindikatoren der Sucht beteiligt, wie z. B. übermäßiger Verzehr, Verlust der Kontrolle über den Konsum, starkes Verlangen und fortgesetzter Konsum trotz negativer Folgen.
Die Studie hat zu mehr empirisch untermauerten klinischen Leitlinien für die Behandlung, das Management und die Prävention der UPF-Sucht aufgerufen.
Verwendete Quellen:
The Times: "Cake in the office should be viewed like passive smoking, obesity expert warns"
Fortune: "America’s junk food habit might go deeper than we think. A new study says sweet and salty snacks are as addictive as alcohol and cigarettes"
BMJ: "Social, clinical, and policy implications of ultra-processed food addiction"
Aus dem Englischen übersetzt von Ohmymag UK