Spanien ist mit an die 400.000 Tonnen jährlich der größte Erdbeer-Exporteur Europas. Das sind Erdbeeren im Wert von ein paar hundert Millionen Euro. Für Spanien ein rentables Geschäft, doch hat das rote Gold auch seinen Preis. Für die Umwelt, in sozialer Hinsicht und vor allem auch für die dort beschäftigten Frauen.
Arbeitende werden gnadenlos ausgebeutet
Laut einer Untersuchung der britischen Tageszeitung The Guardian werden die Erntearbeiterinnen – meist schutzlose Immigrantinnen – dort häufig ausgebeutet und Opfer sexueller Übergriffe, rassistischer Angriffe und körperlicher Gewalt.
Sie müssen oft stundenlang hart arbeiten, ohne Essen, ohne Trinkwasser und ohne die Möglichkeit zur Toilette zu gehen. Diese primären Bedürfnisse werden von ihrer Produktivität abhängig gemacht oder ihnen nur gegen sexuelle Gegenleistungen zugestanden.
Gefahr für unsere Gesundheit
Doch nicht nur die Arbeitsbedingungen, unter denen der Massenanbau dieser Erdbeeren betrieben wird, sind fraglich und sollten boykottiert werden. Auch die Anbaumethoden sind umstritten. Durch den massiven Anbau werden die Böden ausgelaugt, was zum Sinken des Grundwasserspiegels beiträgt.
Wie Utopia berichtet, wird für die Erdbeeren, die in der bereits wasserarmen Provinz Helva wachsen, unfassbar hohe Mengen an Wasser verbraucht: Für die Herstellung eines Kilos Erdbeeren, benötigt man im Durchschnitt etwa 300 Liter Wasser. Das fehlende Wasser hat für Flora und Fauna katastrophale Folgen.
Darüber hinaus werden viel zu viel Dünger, Fungizide und Insektizide verwendet. Den spanischen Erdbeeren fehlt es nicht nur an Geschmack, sie sind auch stark mit gesundheitsschädlichen Pestiziden behaftet. Endokrinen Disruptoren, die in unser hormonelles Organ- und Stoffwechselgeschehen eingreifen und dieses schädigen. Die erlaubten Grenzwerte werden einem Bericht von LaNutrition nach oft überschritten.
Wir sollten daher lieber auf die verlockenden und günstigen Erdbeeren auf Spanien verzichten. Nicht nur in unserem eigenen Interesse, sondern auch im Interesse der Umwelt und der dort beschäftigten Frauen. Warten wir doch lieber auf die einheimischen und biologisch angebauten Erdbeeren. Die sind zwar etwas teurer, aber dafür gesünder und auch besser im Geschmack.