Eierstockkrebs kann behandelt werden, wenn er frühzeitig erkannt wird, bevor er sich über die Eierstöcke hinaus ausbreitet. Die meisten Betroffenen (laut der Deutschen Krebshilfe erkranken jährlich 6.800 Frauen an einem Ovarialkarzinom) sind sich jedoch nicht bewusst, dass die Krankheit im Frühstadium keine erkennbaren Anzeichen aufweist. Es gibt jedoch einige subtile Symptome, auf die ihr achten könnt.
Risikofaktoren für Eierstockkrebs
Wie bei den meisten Krebsarten lässt sich kaum feststellen, ob man anfällig für die Krankheit ist. Tatsächlich erkranken die meisten Frauen, ohne ein hohes Risiko für eine Erkrankung zu haben. Es gibt jedoch einige Faktoren, die das Risiko für das Auftreten von Eierstockkrebs erhöhen können. Besonders gefährdet sind laut der Deutschen Krebsgesellschaft Frauen:
- im mittleren Alter oder älter
- die ein enges Familienmitglied haben, das die Krankheit hatte (erbliche Disposition)
- die eine Vorgeschichte mit Endometriose haben
- die bereits an anderen Krebsarten wie Brust-, Darm- oder Gebärmutterkrebs erkrankt sind
Auch Umweltfaktoren, Kinderlosigkeit und Unfruchtbarkeit sollen eine Rolle spielen können.
Unauffällige Symptome für Eierstockkrebs
Frühe Anzeichen von Eierstockkrebs können sich wie gewöhnliche Gesundheitsprobleme (z. B. Harnwegsinfektionen oder das Reizdarmsyndrom) äußern. Im Frühstadium ist die Krebsart dadurch aber so recht tückisch und laut NDR schwierig zu erkennen.
Ohne einen Arztbesuch können die Symptome deshalb leicht übersehen werden, was die Behandlung verzögert und das Risiko erhöht, dass sich der Krebs auf andere Körperteile ausbreitet. Wenn dies geschieht - was in vielen Fällen der Fall ist - sinkt die Überlebensrate.
Einige der Symptome, die unbemerkt bleiben können, sind:
- Blähungen: Dies ist während der Menstruation oder beim Verzehr bestimmter Lebensmittel normal, aber anhaltende Blähungen können ein Anzeichen für Eierstockkrebs sein und sollten einem Arzt oder einer Ärztin gemeldet werden.
- Unterleibs- oder Beckenschmerzen: Dies ist eines der von den Patientinnen am häufigsten genannten Symptome. Manche Frauen vergleichen die Schmerzen mit Menstruationskrämpfen, als ob sie von innen zusammengedrückt würden. Auch dies sollte man nicht abtun, wenn es andauert, sondern einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.
- Änderung der Verdauung: Viele Menschen mit Eierstockkrebs leiden auch unter Verstopfung, Durchfall oder häufigem Wasserlassen. In diesem Zusammenhang berichten einige Patientinnen über Brennen beim Wasserlassen oder das Gefühl einer vollen Blase nach dem Wasserlassen
Andere Anzeichen sind Appetitlosigkeit, Schluckbeschwerden, Rückenschmerzen, Schmerzen beim Sex und Veränderungen im Menstruationszyklus (an denen aber angeblich auch die Covid-19-Impfung schuld sein kann). Wer eines dieser Anzeichen bemerkt, sollte mit dem Arzt oder der Ärztin sprechen.
Wie immer gilt es, auf den Körper zu hören und auf das eigene Bauchgefühl zu vertrauen. Es ist durchaus möglich, dass es zu Fehldiagnosen kommen kann, weil die Symptome denen anderer Erkrankungen ähneln. Fragt deshalb ruhig explizit nach Eierstockkrebs, wenn ihr einen Arzt oder eine Ärztin aufsucht.
Behandlung von Eierstockkrebs
Zunächst einmal muss festgestellt werden, in welchem Stadium sich der Tumor befindet. Bei einer feingeweblichen Untersuchung wird festgestellt, ob es sich um einen gut- oder bösartigen Tumor handelt. Laut dem Krebsinformationsdienst lässt sich Eierstockkrebs in vier Stadien unterteilen:
Ein örtlich begrenzter Tumor (Stadium I–II) wächst nur in einem Eierstock oder beiden Eierstöcken oder beschränkt sich nur auf die Geschlechtsorgane im Becken. Ein fortgeschrittener Tumor (Stadium III–IV) hat sich auf andere Organe im Becken beziehungsweise in der Bauchhöhle ausgedehnt oder hat in weiter entfernt liegende Organe des Körpers gestreut.
Wird der Eierstockkrebs früh erkannt, kommt es bei einer Operation zu einer Entfernung des betroffenen Eileiters und Eierstocks. Laut dem Krebsinformationsdienst kann es bei einer OP belassen werden, wenn "der Tumor die Kapsel des Eierstocks noch nicht befallen hat und sich später herausstellt, dass die Krebszellen nicht stark verändert sind." In solch einem Fall kann es auch passieren, dass darauf keine Chemotherapie folgt; dies sei allerdings selten der Fall.
Frauen, bei denen der Eierstockkrebs schon weiter fortgeschritten ist, müssen sich ebenfalls einer Operation unterziehen; hier kann es aber passieren, dass nicht nur Teile des Fortpflanzungssystems entfernt werden, sondern auch andere betroffene Stellen. Nach der Operation folgt meistens eine Chemotherapie; eine Strahlentherapie komme eher nicht zum Einsatz.
Verwendete Quellen:
Deutsche Krebshilfe: Eierstockkrebs
Deutsche Krebsgesellschaft: Eierstockkrebs, Ovarialkarzinom - Ursache und Risikofaktoren
NDR: Eierstockkrebs: Früherkennung kaum möglich
Krebsinformationsdienst: Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)