Wenn du ein Fan von langen Duschen oder Bädern bist, bei denen du ein paar Kerzen anzündest, in den Seifenschaum eintauchst und die Gedanken schweifen lassen kannst, dann stehst du jetzt möglicherweise vor einer großen Enthüllung. Die Art und Weise, wie du duschst - von dem Körperteil, das du zuerst wäschst, bis hin zu deinen Duschgewohnheiten - kann nämlich viel über deine Persönlichkeit und deine Gefühle verraten.
In diesem Artikel geht es nicht um Sauberkeit, sondern vielmehr um deine psychische Verfassung: Psycholog:innen haben herausgefunden, dass sowohl die Länge deiner Dusch-Session als auch die Temperatur des Wassers ähnliche Auswirkungen haben können wie soziale Interaktionen.
Wer lange duscht, kann einsam sein
LifeHack berichtet, dass die Wahrscheinlichkeit, sich einsam zu fühlen, umso größer ist, je länger und heißer die Dusche ist. Die Publikation beruft sich auf den Psychologen John Bargh, einen Forscher der Universität Yale:
Je einsamer ein Mensch ist, desto öfter duscht und badet er, desto heißer ist das Wasser und desto länger bleibt er im Wasser.
Was ist Einsamkeit?
Könnte das auch auf dich zutreffen? Dazu kann es hilfreich sein, Einsamkeit zu definieren. Natürlich sieht das bei jedem Menschen anders aus, aber der Fachbereich Psychologie an der Universität Chicago definiert sie als "die Belastung, die aus der Diskrepanz zwischen idealen und wahrgenommenen sozialen Beziehungen resultiert".
Im Wesentlichen fühlen sich Menschen einsam, wenn sie von sozialen Interaktionen enttäuscht sind, die ihnen nicht das Gefühl der Zugehörigkeit vermitteln, nach dem sie suchen.
Je länger du im Wasser bleibst, desto länger brauchst du, um dich in deinen eigenen Sorgen zu wälzen und über alles nachzudenken, was dich beschäftigt. Das führt dazu, dass man zu viel nachdenkt. Viele von uns versuchen, das zu vermeiden, weil wir wissen, dass es sich negativ auf unsere geistige Gesundheit auswirkt.
Wie wirkt sich die Wärme des Wassers aus?
Eine in der National Library of Medecine veröffentlichte Studie mit dem Titel "The Substitutability of Physical and Social Warmth in Daily Life" (dt.: "Die Ersetzbarkeit von körperlicher und sozialer Wärme im täglichen Leben") hat ergeben, dass Gefühle von sozialer Wärme oder Kälte durch körperliche Temperaturveränderungen nachgeahmt werden können.
Eine heiße Dusche kann also ein ähnliches Gefühl auslösen wie eine Umarmung. LifeHack gibt einen praktischen Tipp für das nächste Mal, wenn du zum Abendessen gehst und diese kuschelige Gelassenheit spüren willst: Trage einen kuscheligen Pullover oder halte ein warmes Getränk in den Händen.
Kurze Duschen
Es ist eigentlich logisch, dass Menschen, die nach dem Prinzip "Mal eben rein und wieder raus" unter die Dusche springen, oft glücklicher sind. Wenn man mit Freunden, Arbeit, Hobbys, Sport, einem Partner, einer Partnerin - oder mehreren Partner:innen - beschäftigt ist, verbringt man weniger Zeit im Bad.
Wenn du allerdings zu den Menschen gehörst, die sich die Zähne putzen, während sie über Lautsprecher telefonieren und sich dabei das ausgelaufene Shampoo aus den Augen schrubben, solltest du vielleicht etwas langsamer machen. Stress kann ernsthafte Auswirkungen auf deine Gesundheit haben, und nichts ist wichtiger als dein Wohlbefinden.
Was das Duschen anbelangt, so ist ein guter Mittelweg wahrscheinlich der beste: 5 bis 10 Minuten sind das Optimalste.
Verwendete Quellen:
LifeHack: "How Long Do You Take In The Shower? It Might Reveal Your Loneliness"
National Library of Medecine: "The Substitutability of Physical and Social Warmth in Daily Life"
X: @badbbyeara
Aus dem Englischen übersetzt von Ohmymag UK