Die Impfkampagne in Deutschland läuft, doch deutlich langsamer an, als viele es sich erhofft haben. Erst Anfang der Woche haben sich die Bund- und Länderchefs mit der Kanzlerin für einen Impf-Gipfel getroffen.
Doch der Konsens ist klar: Die kommenden Wochen werden trotz sinkender Fallzahlen noch einmal hart und auch Virologe Christian Drosten dämpft die Hoffnung auf Lockerungen.
Wir müssen noch durchhalten
Bis zum 14. Februar gilt vorerst die Lockdown-Frist, dann wollen Kanzlerin Merkel und die Ministerpräsidenten über eine eventuelle Verlängerung entscheiden. Viele gehen davon aus, dass noch nicht mit Lockerungen zu rechnen ist.
So bittet Angela Merkel die Menschen am Dienstag in der ARD-Sendung Farbe bekennen, "noch eine Weile durchzuhalten". Die Tendenz der sinkenden Fallzahlen sei zwar positiv, doch man habe das Virus noch immer nicht unter Kontrolle.
Drosten warnt vor zu schneller Lockerung
Nun meldet sich auch Virologe Christian Drosten zu Wort und verpasst der allgemeinen Hoffnung auf Lockerungen einen Dämpfer. Er merkt an, dass durch die Impfungen zwar die Sterblichkeit sinke, das Wichtigste jedoch sei, die Fallzahlen zu verringern.
Der Experte warnt davor, dass es durch eine voreilige Lockerung der Maßnahmen zu einem erneuten drastischen Anstieg der Fallzahlen kommen könnte, da die Menschen noch nicht ausreichend durch die Impfungen geschützt sind.
Er zeigt sich positiv überrascht
Aus diesem Grund sollte man Drosten zufolge vor Ostern nicht über Lockerungen nachdenken. Das Risiko, das Gesundheitssystem zu überlasten, sei einfach zu groß. Dennoch zeigt sich der Experte positiv überrascht angesichts der sinkenden Fallzahlen:
Die Situation ist viel besser, als ich das noch vor Tagen gedacht habe.
Aktuellen Einschätzungen zufolge sollen die Impfstofflieferungen bis zum Sommer deutlich zunehmen, sodass wir im dritten und vierten Quartal je rund 100 Millionen Dosen bekommen und jedem Bürger ein Impfangebot gemacht werden kann, welches kurzzeitig zu wackeln drohte.