Die Prognose der WHO scheint sich leider zu bewahrheiten: Zahlreiche Länder sehen sich gezwungen, infolge eines erneut deutlichen Anstiegs der Infektionszahlen die Maßnahmen zum Schutze vor dem Coronavirus zu verschärfen.
Neue Fälle in China und Italien
China gilt als Geburtsstätte dieses Coronavirus und ist mitunter mit den strengsten Maßnahmen dagegen vorgegangen. Mehrere große Städte des Landes wurden komplett unter Quarantäne gesetzt. Als es nun erneut zu duzenden Fällen in der Hauptstadt Peking kam, machte die Regierung kurzen Prozess und stellte 500.000 Bürger unter Quarantäne.
Derselbe Kampf in Italien: Nachdem das Land zu Beginn der Coronakrise heftig von dem Virus getroffen wurde, wollen die Behörden kein unnötiges Risiko mehr eingehen. Im Süden des Landes, in Mondragone, etwa eine Stunde von Neapel entfernt, wurde ein ganzes Viertel für mindestens 15 Tage unter Quarantäne gesetzt. Diese Entscheidung sorgte für Aufstände unter den Bewohnern, insbesondere bei den ausländischen Arbeitern aus Bulgarien, sodass die Armee einschreiten muss.
Deutschland und Portugal sind vorsichtig, Indien radikal
In Deutschland sind momentan vor allem die Schlachtbetriebe schuld an einem erneuten Anstieg der Infektionszahlen. So zum Beispiel in Gütersloh, wo im größten Schlachtbetrieb Europas 1.500 Fälle aufgetreten sind. In der gesamten Gemeinde mit rund 360.000 Einwohnern wurde ein Lockdown verhängt.
Das Gleiche in Portugal, wo vor allem die Hauptstadt Lissabon und die Vororte stark betroffen sind. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen hat sich dort kürzlich verdoppelt, sodass 19 Stadtteile für mindestens zwei Wochen unter Quarantäne gestellt wurden.
In Indien herrschen nach wie vor strengere Maßnahmen, da die Zahl der täglichen Neuinfektionen dort kürzlich noch bei 19.000 lagen. Mehrere Bezirke des Staates Tamil Nadu wurden erneut bis Ende Juli unter Quarantäne gestellt. Von dieser Maßnahme sind 15 Millionen Menschen betroffen.
Was ist mit den USA, England und Algerien?
Die Situation in Leicester sorgt in England für starke Beunruhigung. Nachdem die Infektionszahlen dort zuletzt deutlich angestiegen waren, hat die Regierung beschlossen, Schulen und "nicht systemrelevante" Geschäfte in der Stadt zu schließen.
In Algerien hingegen kam es drei Wochen nach den ersten Lockerungen nun zu einem erneuten Anstieg der Infektionszahlen. Aus diesem Grund hat die Regierung beschlossen, die Grenzen des Landes geschlossen zu halten, bis die Pandemie vorüber ist.
Die USA sind nach wie vor am stärksten von dem Virus betroffen. Erst kürzlich wurde dort die Millionen-Marke erreicht und in 30 der 50 Bundesstaaten steigt die Anzahl der Infektionen noch immer stetig. Aus diesem Grund verschärfen Staaten wie Texas und Florida nun nach und nach wieder die Maßnahmen.