Die Glykämie entspricht dem Zuckergehalt im Blut. "Wenn kein Diabetes vorliegt, schwankt der Blutzuckerspiegel im Laufe des Tages auf natürliche Weise um 1 g/L, abhängig von den Mahlzeiten oder der körperlichen Aktivität", erklärt L'Assurance Maladie. In manchen Fällen kann der Blutzuckerspiegel höher als normal sein, ohne dass eine Diabetesdiagnose gestellt werden kann. In diesem Fall spricht man von Prädiabetes. Zwar wird nicht bei allen betroffenen Patient:innen automatisch Diabetes Typ 2 diagnostiziert, aber eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige körperliche Betätigung sowie eine gesunde Gewichtsabnahme können das Risiko verringern.
Um bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels zu helfen, untersuchten Forscher:innen der Universität von Kalifornien in Los Angeles, USA, die Vorteile der Aufnahme von Zimt in die Ernährung. Sie kamen zu dem Schluss, dass die tägliche Aufnahme dieses Gewürzes zu einer besseren Kontrolle des Blutzuckerspiegels beitragen kann, wenn es der Ernährung von Menschen mit Prädiabetes in Verbindung mit Fettleibigkeit zugesetzt wird. Ihre Ergebnisse wurden im American Journal of Clinical Nutrition veröffentlicht.
Tägliche Einnahme von Zimt könnte gegen hohen Blutzucker helfen
Um zu diesen Ergebnissen zu gelangen, stützten sich die Forscher:innen auf ein Panel von 18 Teilnehmer:innen, die an Fettleibigkeit und Prädiabetes litten. Nachdem sie in zwei Gruppen aufgeteilt worden waren, verabreichten die Forscher:innen der ersten Gruppe vier Wochen lang eine Zufuhr von vier Gramm Zimt pro Tag. Die zweite Gruppe erhielt ein Placebo. Nach einer zweiwöchigen Entwöhnungsphase tauschten die Forscher:innen die beiden Gruppen aus. Die Studie wurde doppelblind durchgeführt, d. h. weder eine der beiden Gruppen noch die Forscher:innen selbst wussten, wer die Zimtzufuhr und wer das Placebo erhielt.
Die Forscher:innen maßen zunächst die Auswirkungen auf die Glukose über die Durchführung von vier mündlichen Glukosetoleranztests nach der Einnahme des Zimts beziehungsweise des Placebos. Außerdem wurden Blutproben entnommen, um das Vorhandensein von Glukose, Insulin oder Triglyceriden zu analysieren. Des weiteren wurden Stuhlproben entnommen. Die Teilnehmer:innen mussten außerdem täglich über ihre Verdauungssymptome Auskunft geben.
Zimt: Auswirkungen müssen weiter untersucht werden
Die Forscher:innen stellen fest, dass die Einnahme von vier Gramm Zimt pro Tag die Glukosekonzentrationen während der kontinuierlichen Blutzuckerüberwachung im Vergleich zu Placebo senkte. Außerdem weisen sie darauf hin, dass "die Einhaltung der Behandlung hervorragend war" und dass es keine Nebenwirkungen im Verdauungstrakt gab.
Die Forscher:innen sind sich zwar nicht sicher, wie die Wirkung von Zimt auf die Blutzuckerkontrolle zu erklären ist, halten aber einen hohen Gehalt an Polyphenolen, von denen bekannt ist, dass sie die Insulinempfindlichkeit verbessern können, für einen möglichen Ansatzpunkt. Ebenso weisen sie darauf hin, dass dieses Gewürz die Population der Darmmikrobiota beeinflussen könnte.
Die Autor:innen relativieren ihre Ergebnisse jedoch, indem sie einige Einschränkungen ihrer Forschungsarbeit einräumen, wie die geringe Teilnehmer:innenzahl oder die Tatsache, dass sie sich nur auf eine kontinuierliche Überwachung des Blutzuckerspiegels über 24 Stunden stützten.
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Verwendete Quellen:
American Journal of Clinical Nutrition: "Effect of cinnamon spice on continuously monitored glycemic response in adults with prediabetes: a 4-week randomized controlled crossover trial"
L'Assurance Maladie: "Diabète de l'adulte"
Aus dem Französischen übersetzt von Femme Actuelle