Einige von uns sind sicherlich schon Menschen begegnet, die am Rücken kleine Grübchen haben oder die in der Nähe ihres Ohrs ein kleines Loch aufweisen. Bei Letzterem handelt sich dabei allerdings nicht um Narben oder Einstichlöcher von Piercings, sondern es ist ganz natürlich und hat einen ganz anderen Hintergrund.
Von Menschen und Fischen
Das Phänomen, das auch unter dem Namen präaurikulärer Sinus bekannt ist, ist laut Evolutionsforscher Neil Shubin auf verkümmerte Kiemen zurückzuführen. Tritt eine Ohrfistel nur auf einer Seite des Ohrs auf, handelt es sich dabei um eine Fehlbildung beim Heranwachsen des Embryos. Habt ihr die winzigen Einbuchtungen aber auf beiden Seiten der Ohren, habt ihr die Ohrfisteln vererbt bekommen.
Ohrfisteln sind eher eine Seltenheit. In Europa und den USA besitzen nicht einmal 1 % der Bevölkerung dieses Merkmal. In Asien und Afrika treten sie laut Sun zwar häufiger auf - hier leben 4 bis 10 % damit - aber wirklich weit verbreitet sind sie damit immer noch nicht.
Ohrfisteln und die eigene Gesundheit
Wenn du nun eine Ohrfistel an dir entdeckst oder dich schon immer gefragt hast, worum es sich bei diesem kleinen Loch in der Nähe deines Ohrs handelt und du jetzt ein wenig schlauer bist, musst du aber nicht in Panik geraten, denn diese Art von Fistel ist vollkommen harmlos. Es gibt weit schlimmere Dinge, die unsere Körper fast zu Veränderungen zwingen.
Es gibt aber eine Ausnahme, bei der ihr den Arzt aufsuchen solltet: Entzündet sich eure Fistel immer wieder, ist es angebracht, ärztlichen Rat einzuholen. In einigen Fällen kommt ihr dann um eine Operation nicht herum. Ist das nicht der Fall, dann könnt ihr beruhigt damit weiterleben und euch ruhig ein bisschen einzigartig finden.