Vor allem in diesem Sommer dürften viele dieses Phänomen mindestens einmal erlebt haben: Nach dem schnellen Genuss von Speiseeis oder eiskalten Getränken schießt uns ein stechender Schmerz in den Kopf, der aber wenige Sekunden später meist wieder abklingt. Dann haben wir es mit Sphenopalatine Ganglioneuralgia zu tun, wie diese Erscheinung wissenschaftlich genannt wird.
Keine Eile
Der Schlüsselfaktor, der den Kopfschmerz auslöst, liegt wohl in der Geschwindigkeit, mit der die Lebensmittel oder Getränke konsumiert werden. In dem 2002 durchgeführten Experiment klagen fast 30 % der Testpersonen über den plötzlich auftretenden Schmerz, die das Eis in unter 5 Sekunden gegessen hatten. Bei den langsamer Essenden waren es nur 17 %.
Fazit: Bitte immer schön langsam trinken und das Eis genießen!
Ohne Druck
Eine sehr kleine Studie der Harvard Medical School mit 13 Teilnehmenden hat nun Vermutungen über die Ursachen des Ice Cream Headache anstellen lassen. Grund für den Schmerz ist wohl ein abrupter Anstieg des Blutflusses in der vorderen Hirnschlagader. Denn nach dem Zusammenziehen der Arterie verschwindet das unangenehme Gefühl wieder.
Damit will sich unser Gehirn vermutlich schützen. Der Schmerz ist ein Warnsignal und die Zunahme des Blutflusses ein Schutzmechanismus, um dieses hochsensible Organ bei hohem Kälteeinfluss warmzuhalten, wie der Stern den Neurologen Jorge Serrador zitiert.
Schlussendlich entsteht durch die Erweiterung der Arterie ein Druck, den wir als Kopfschmerz wahrnehmen. Wer also ohne Druck das Lieblingseis verspeisen möchte, tut dies besser in gemäßigtem Tempo, oder trinkt danach zimmerwarme Getränke. Eine andere Möglichkeit ist, die Speisen erst im Gaumen anzuwärmen.
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