In den USA haben Wissenschaftler:innen die Auswirkungen des Nocebo-Effekts, des "Gegenteils" des Placebo-Effekts, untersucht. Tatsächlich hatten einige Menschen nach der Impfung gegen Covid-19 Symptome, weil sie diese erwartet hatten.
Unerwünschte Nebenwirkungen des Impfstoffs
Laut einer am 18. Januar veröffentlichten Studie sind 76 % der Nebenwirkungen, die nach einer Spritze mit dem Covid-19-Impfstoff auftreten, sogenannte Nocebo-Effekte. Tatsächlich analysierten die Forscher die Daten von 45.000 Freiwilligen. Im Rahmen der Studie hatten einige eine echte Impfstoffdosis erhalten, andere ein sogenanntes Placebo.
Die Ergebnisse waren besonders interessant, da mehrere Personen, die ein neutrales Produkt erhalten hatten, das nicht der Impfstoff war, angaben, dass sie Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Müdigkeit, Muskelkater usw. verspürt hatten. So kommen die Wissenschaftler zu einem Schluss: Die Patient:innen verspüren milde Nebenwirkungen, weil sie sie erwarten.
Was ist der Unterschied zwischen Placebo und Nocebo?
Den Forscher:innen zufolge hängen die Nebenwirkungen also eher mit der Furcht, dem Stress und der Angst vor dem Impfstoff zusammen als mit dem Wirkstoff. Aber was ist der Unterschied zwischen dem Placebo- und dem Nocebo-Effekt?
Beim Placebo wird einem Patienten oder einer Patientin ein "Scheinmedikament" wie Sirup, Zucker oder auch eine Mehlkapsel verabreicht, mit "heilender Wirkung, ohne jedoch einen Wirkstoff zu enthalten, der eine Heilung ermöglicht". Die Verabreichung eines Placebos hat nicht nur eine psychologische, sondern auch eine körperliche Wirkung, da es die Produktion von Endorphinen anregt.
Der Nocebo-Effekt ist jedoch nicht ganz dasselbe. Wie oben mit der Studie erklärt, geht es darum, einem Patienten ein Placebo zu verabreichen, ohne dass er davon weiß. Dieser wird dann aufgrund von Stress, Angst oder anderen Gründen unerwünschte Nebenwirkungen verspüren, da er diese erwartet.