SARS-CoV-2 ist deutlich widerstandsfähiger, als bisher angenommen. Geldscheine, Bildschirme, Metalloberflächen... überall nisten sich die Viren ein und machen es sich dort bequem: Bis zu 28 Tage lang!
Widerstandsfähiger als gedacht
Wie können wir uns mit dem Coronavirus infizieren? Die Frage ist schwieriger, als man zunächst denken könnte. Wie wir bereits wissen, überträgt sich das Virus hauptsächlich über Tröpfchen, doch wie sieht es mit Oberflächen aus? Mehrere Studien zeigen mittlerweile, in welchem Maße das Coronavirus Oberflächen kontaminiert und sich darüber verbreitet.
Auch die Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation (CSIRO) hat sich mit dieser Problematik beschäftigt und nun die Ergebnisse veröffentlicht. Für die Studie haben die Wissenschaftler im Labor die Überlebensrate des Virus auf sechs verschiedenen Oberflächen untersucht und diese unterschiedlichen Temperaturen ausgesetzt, während die Luftfeuchtigkeit gleichbleibend bei 50 % lag.
Hitze als größter Feind des Virus
Die Ergebnisse sind eindeutig: Je höher die Temperatur, desto niedriger sind die Überlebenschancen des Virus auf nicht porösen Oberflächen, wie Glas, Papier, Eisen, Vinyl oder dem Kunststoff von Banknoten. Bei einer Temperatur von 30 °C überlebt das Virus 7 Tage. Bei 40 °C schon nur noch 24 Stunden. Auf porösen Oberflächen wie Baumwolle liegen die Überlebenschancen bei dieser Temperatur bei 16 Stunden.
Bei einer Temperatur von 20 °C kann das Virus jedoch auf nicht porösen Oberflächen bis zu 28 Tage überleben. Das gilt zum Beispiel für den Bildschirm eures Smartphones, Geldscheine und alle Gegenstände aus Metall. Zum Vergleich: Grippeviren können auf nicht porösen Oberflächen lediglich 17 Tage überleben.
Menschen ansteckender als Gegenstände
Trevor Drew, Leiter der Studie, warnt: Wenn ihr eine solche berührt und euch anschließend die Finger ableckt oder in die Augen fasst, könnt ihr euch auch noch zwei Wochen nach der Kontaminierung damit anstecken. Der Hauptübertragungsweg bleibt jedoch nach wie vor der zwischenmenschliche Kontakt.
Erst Anfang Oktober erklärt die amerikanische Seuchenschutzbehörde, dass das Infektionsrisiko von Covid-19 über Oberflächen sehr gering ist. Auch Trevor Drew erklärt, dass kontaminierte Personen deutlich ansteckender sind als Oberflächen.
Nichtsdestotrotz erklärt diese Studie, warum das Virus auch plötzlich auf unerklärliche Weisen in Regionen auftaucht, wo bisher keine Kontaminierung festgestellt wurde. Und natürlich verdeutlicht dieses Ergebnis einmal mehr, wie wichtig es ist, sich regelmäßig die Hände zu waschen und Oberflächen gründlich zu desinfizieren.