Während Konkurrent AstraZeneca mit seinem Antrag auf Notfallzulassung eines Covid-Medikaments für Positivschlagzeilen sorgt, sorgt eine neue Studie für Stirnrunzeln bei Biontech. Der Impfschutz fällt offenbar weniger gut aus als erhofft.
Braucht es doch die Booster-Impfung?
Eine neue Pfizer-Studie, die am 4. Oktober in der Fachzeitschrift The Lancet erschienen ist, bestätigt, dass der Impfstoff mit hoher Effizienz vor einer Covid-Infektion in den ersten sechs Monaten schützt.
Die Debatte um die dritte Impfung, die sogenannte Booster-Impfung, dürfte damit weiter befeuert werden. Viele Menschen stellen sich die Frage, für wen eine Auffrischungsimpfung Sinn macht.
Wie lange hält der Impfschutz?
Die Pfizer-Forscher haben von Dezember 2020 bis August 2021 Daten von 3,4 Millionen US-Patienten ausgewertet. Die Ergebnisse bestätigen grundsätzlich die bisherigen Annahmen zur Wirksamkeit des Impfstoffs.
Demnach liegt der Infektionsschutz im Monat nach der Zweitimpfung bei 88 %. Nach sechs Monaten aber liegt dieser Wert nur noch bei 47 %, also fast um die Hälfte niedriger.
Sara Tartof ist die Hauptautorin der Studie. Sie erklärt:
Unsere Studie bestätigt, dass die Impfungen ein wichtiges Werkzeug gegen die Pandemie sind und dass sie wirksam vor schwerwiegenden Verläufen schützen, auch bei der Delta-Varianten und anderen Varianten.
Guter Schutz auch vor Varianten
Der Pfizer-Vize Luis Jodar betont, dass der Impfstoff von Biontech-Pfizer auch gegen die Varianten wirksam schützt:
Eine genauere Analyse der Varianten zeigt eindeutig, dass der Impfstoff gegen alle existierenden Varianten wirkt. Die Personen, die sich nach zwei Impfdosen mit Covid-19 infiziert haben, waren in der Regel betroffen, weil der Impfstoff mit der Zeit an Wirksamkeit verliert, aber nicht, weil der Impfstoff gegen diese oder jene Variante nicht wirkt.
Die Studienmacher weisen auch darauf hin, dass die Studie nicht alle Faktoren einbezieht. Insbesondere das menschliche Verhalten bleibt außen vor: Etwa die Einhaltung der Abstandsregeln, des Maskentragens etc. Auch diese sozialen Faktoren können die Wahrscheinlichkeit einer Infektion stark beeinflussen.