Schon wieder kommen aus Großbritannien besorgniserregende Nachrichten: Neben der erstmals dort aufgetretenen Mutation B1.1.7, ist jetzt eine Variante aufgetreten, die zusätzlich die Mutation aus Südafrika in sich trägt.
Viren mutieren selbstständig und unabhängig voneinander
E484K – so wird die neue Variante in Fachkreisen genannt. Sie verhindert, dass sich die neutralisierenden Antikörper, die durch den Impfstoff gebildet werden, stabil an das Virus binden. Damit dämmt die Mutation die Wirkung des Vakzins ein. In der südafrikanischen und brasilianischen Variante ist die Mutation bisher nachgewiesen worden. Jetzt auch in der britischen.
Bisher haben Forscher diese Kombi-Mutation in elf von 200.000 Virussequenzen gefunden. Das mag zunächst nach wenig klingen, diese Fälle könnten aber erst der Anfang sein. Denn Experten vermuten, dass die Viren unabhängig voneinander und auf unterschiedliche Art und Weise mutiert sind, und befürchten, dass die Variante aus Großbritannien die E484K-Änderung jetzt selbstständig entwickelt.
Forscher arbeiten an neuen Impfstoffen
Wie wirksam die bisher entwickelten Corona-Impfstoffe gegen diese neue Variante helfen, ist unklar. Fakt ist aber, dass sich unter anderem in Brasilien, Menschen mehrfach mit den E484K-Mutationen infiziert haben. Studien aus Südafrika zeigen zudem, dass die Wirksamkeit des Vakzins von 90 auf 60 Prozent sinkt, sobald eine Mutation stattgefunden hat.
Es ist also weiterhin wichtig, sich und andere zu schützen, um den Mutationen keine Chance zu geben. Neben den bisherigen Impfstoffen soll es so schnell wie möglich auch solche geben, die sich den verschiedenen Mutationen anpassen und diese wirksam bekämpfen.