Die Impfstoffe sind erst der Anfang im Kampf gegen das Coronavirus. Sie können die Wahrscheinlichkeit eines schweren Krankheitsverlaufs zwar minimieren, ganz geschützt ist man als Geimpfter aber auch nicht. Um schwer erkrankten Patienten zu helfen, forschen Mediziner und Wissenschaftler unter Hochdruck an wirksamen Medikamenten.
Hoffnungsträger noch in klinischer Studienphase
Bisher wird auf den Intensivstationen vor allem Dexamethason angewendet. Es wirkt entzündungshemmend und immunsuppressiv, weshalb es also vergleichsweise spät eingesetzt werden kann. Der Vorteil an Dexamethason ist, dass es schon länger auf dem Markt ist und zur Behandlung von Allergien oder Autoimmunerkrankungen sowie im Kampf gegen bestimmte Tumorarten eingesetzt wird.
Molnupiravir hingegen soll als Tablette erhältlich sein und schon in einem früheren Krankheitsstadium zum Einsatz kommen. Der Wirkstoff hemmt den Kopierprozess des Coronavirus und damit dessen Verbreitung. Die Sterblichkeitsrate soll dank des Medikaments um bis zu 50 Prozent sinken. Doch obwohl derzeit viel Hoffnung darauf ruht, durchläuft Molnupiravir derzeit noch klinische Studien.
AstraZeneca beantragt Notfallzulassung
Eine Notfallzulassung hat derweil das Unternehmen AstraZeneca für sein Medikament AZD7442 beantragt. Dieses besteht aus Antikörpern, die verhindern, dass das Coronavirus in die menschlichen Zellen eindringen kann und wird in einen Muskel injiziert. Ähnlich wie bei Molnupiravir versprechen die Studien geringere Sterblichkeitsrate um bis zu 50 Prozent.
Ein weiteres bisher in Europa zugelassenes Medikament ist Remdesivir, das möglichst früh als Infusion an Patienten verabreicht, die an einer Covid-19-bedingten Lungenentzündung leiden und zusätzlichen Sauerstoff, aber keine invasive Beatmung benötigen. Ähnlich wie Molnupiravir stoppt es den Kopierprozess des Coronavirus und fördert eine schnelle Genesung.