Werden wir alle weiter Masken tragen müssen? Wie sieht es mit Booster-Impfungen aus? Und gibt es die Grippe überhaupt noch?
Von Überbelegung, Krankentransporten in andere Bundesländer und Intensivbettenmangel hört man so gut wie nichts mehr. Die Coronawelle hat sich etwas gelegt. Doch es besteht weiterhin ein Risiko - wenn auch in abgeschwächter Form, wie Professor Michael Albrecht gegenüber Sächsische.de erläutert.
Personalnot statt Atemnot
Corona sei nicht gleich Corona:
2020 und 2021, zum Höhepunkt der Delta-Welle, haben wir das schlimme Phänomen gesehen, dass dieser Typ eine allgemeine Immunreaktion ausgelöst hat [...] Wenn sich nichts am [derzeitigen] Virustyp ändert, erwarte ich, dass wir keine Patientenüberflutung der Krankenhäuser im Herbst und Winter erleben werden.
So weit, so gut. Lebensbedrohliche Verläufe werden nicht erwartet, dafür aber aufgrund der höheren Ansteckungsgefahr Personalausfälle vor allem im medizinischen Sektor und anderen öffentlichen Diensten.
Hinzu kommt die Grippe
Darüber hinaus prophezeit der Chef des Uniklinikums eine verstärkte Grippewelle im Januar. Der Fokus auf die Coronabekämpfung habe den Grippeschutz in den Hintergrund gerückt. Dies kann laut Albrecht einen Personalausfall von 20 Prozent bedeuten - und damit eine große Pflegelücke.
Es sei also allen Menschen geraten, weiterhin vorsichtig zu sein: Maske tragen, Abstand halten, Hygieneregeln einhalten. Sehr alten Menschen sowie Vorerkrankten rät er zu einer Corona-Impfung. Einen Grippeschutz aber hält der Professor für alle sinnvoll, um die Immunität wiederherzustellen.
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